Von: mk
Bozen – Die Junge Generation in der SVP zeigt sich über die zurzeit geführte Diskussion zum leistbaren Wohnen sehr erfreut. „Wir sind sehr froh darüber, dass dieses so wichtige gesellschaftliche Thema nun endlich jenen Diskussionsraum bekommt, für den sich die JG bereits seit Jahren eingesetzt hat“, so Stefan Premstaller, Vorsitzender der JG. Bei dieser ganzen Diskussion ist der JG aber wichtig, den leistbaren Mietmarkt nicht zu vergessen.
Aus Sicht der JG ist das leistbare Wohnen betreffend den Kauf einer Wohnung oder den Bau eines Eigenheims von sehr großer Wichtigkeit, wobei die günstige Anmietung einer Wohnung für einen jungen Menschen von nicht weniger Bedeutung ist. In der heutigen Zeit gestaltet sich der Start in die Unabhängigkeit für die jungen Südtiroler nämlich oft sehr schwierig. „Hier möchten wir ansetzen. Eine Möglichkeit könnte das Eingreifen durch das Wohnbauinstitut darstellen“, so Stefan Premstaller und seine Stellvertreter Julian Stuffer, Sonja Plank und Manuel Raffin. Das WOBI setzt sich für die Verwirklichung des Rechts auf Wohnen für Bürger ein, welche ihr Wohnungsproblem nicht selbst auf dem freien Markt lösen können. Bei einer durchschnittlichen Miete von etwa 180 Euro pro Wohnung wäre dies sicherlich eine sehr interessante Lösung für Südtirols Jugend „Wir sprechen uns deshalb für eine Jugendquote bei der Vergabe von WOBI-Wohnungen aus. Das heißt, dass ein bestimmter Anteil von WOBI-Wohnungen für junge Menschen reserviert werden soll, damit sie sich eine Mietwohnung leisten können“, so die JG-Vertreter.
„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die jungen Südtirolern auf dem Weg in die Eigen- und Selbstständigkeit zu unterstützen und haben bereits einige Treffen geplant, bei denen wir die Anliegen der jungen Südtiroler deponieren und weiterverfolgen werden“, so die JG-Vertreter abschließend.
Freiheitliche: Zweitwohnungsmarkt eindämmen
Der Freiheitliche Landesparteiobmann Walter Blaas fordert rund um die Diskussion des leistbaren Wohnens hingegen die Eindämmung des Zweitwohnungsmarktes. Der Ausverkauf der Heimat schreite voran und die Wohnungspreise würden steigen. Auf den einheimischen Familien und jungen Leuten laste das Gewicht einer jahrzehntelang verfehlten SVP-Politik. Der Zweitwohnungsmarkt sei umgehend einzuschränken.
„Gemäß der ASTAT-Schriftenreihe ‚Bautätigkeit und Immobilienmarkt in Südtirol 2014‘ zählen eine Reihe von Südtiroler Gemeinden zur Gruppe mit Miethöchstpreisen. Dazu zählen der Raum Bozen und vor allem auch die wichtigsten touristischen Gemeinden im Dolomitengebiet. In diesen Gemeinden ist der Anteil der Mietwohnungen beträchtlich und die heimischen Familien sind gezwungen, sich soweit wie möglich zu Wohnbaugenossenschaften zusammenzuschließen, um die hohen Kosten bewältigen zu können. Eine zentrale Problematik ist der Zweitwohnungsmarkt. Wohnungen werden eher zu touristischen Zwecken als für den Grundwohnbedarf genutzt, womit die Mietpreise weiter ansteigen“, kritisiert der Freiheitliche Landesparteiobmann Walter Blaas in einer Aussendung einleitend.
„Eine verantwortungsbewusste Politik ist verpflichtet auf derartige Feststellungen zu reagieren. Vor einem Jahr ließen die Freiheitlichen eine Bestandsaufnahme mittels einer Anfrage durchführen. Es offenbarte sich ein Wildwuchs an Zweitwohnungen ungeahnten Ausmaßes. In der Vergangenheit wurden entsprechende Forderungen der Freiheitlichen Landtagsfraktion zur Bestandsaufnahme und zur Eindämmung des Ausverkaufs der Heimat von der SVP-Mehrheit abgelehnt“, gibt Blaas zu bedenken.
Mittels einer Landtagsanfrage konnte zumindest eine Teilbestandaufnahme des Zweitwohnungsmarktes in den Südtiroler Gemeinden erzielt werden. „Dass es sich hier um einen Stich ins Wespennest handelte, war klar. Einige Gemeinden verweigerten beharrlich die Auskunft“, erklärt Blaas.
Ein paar Beispiele zur Situation im Jahr 2014:
Gemeinde Abtei: 645 Zweitwohnungen;
Gemeinde Corvara: 813 Zweitwohnungen;
Gemeinde Innichen: 530 Zweitwohnungen;
Gemeinde Lana: 2.179 Zweitwohnungen;
Gemeinde St. Ulrich: 475 Zweitwohnungen;
Gemeinde Welschnofen: 1.063 Zweitwohnungen;
„Um den Zweitwohnungsmarkt einzudämmen fordern wir Freiheitliche, dass die konventionierten Wohnungen ab sofort und ausschließlich der einheimischen Bevölkerung vorzubehalten sind. Mit einer verpflichtenden Obergrenze für Zweitwohnungen in den Gemeinden soll der Markt eingeschränkt werden“, erklärt der Freiheitliche Landesparteiobmann abschließend mit der Ankündigung eine neue Erhebung des Zweitwohnungsmarktes in Südtirol durchführen zu lassen.