Von: luk
Innsbruck – Mit dem islamistischen Attentat in Nizza und dem Amoklauf in München im heurigen Juli wurde für LH Günther Platter das subjektive Sicherheitsgefühl der TirolerInnen massiv in Mitleidenschaft gezogen. Den Sicherheitsgipfel von heute, Montag, im Landhaus, wo alle Tiroler Verantwortungsträger aus diesem Bereich an einem Tisch saßen, sieht der Landeshauptmann als ein deutliches Signal: „Wir leben in einem der sichersten Länder der Welt. Eine hundertprozentige Sicherheit kann aber leider niemand garantierten. Die Landesregierung beobachtet deshalb ständig gemeinsam mit Polizei, Bundesheer und anderen Einsatzkräften die Sicherheitslage im Land. Tirol ist überaus wachsam und mit den heute festgelegten Ergebnissen gut vorbereitet. Dadurch wollen wir den Menschen in Tirol Angst nehmen.“
Die TeilnehmerInnen des heutigen Sicherheitsgipfels verständigten sich unter anderem auf überarbeitete Alarm- und Einsatzpläne, eine auf hohem Niveau nochmals optimierte grenzüberschreitende Vernetzung. Nach dem Motto „Einsatzpläne sind gut, Übungen sind besser“ wird die gemeinsam vom Land und den Einsatzorganisationen veranstaltete Landeseinsatzübung 2017 dem Thema Terrorismus und Amoklagen gewidmet. Nicht zuletzt sollen die VertreterInnen der Tirol Kliniken verstärkt in die Einsatzstäbe aufgenommen werden.
Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler: „Die zentrale Koordination der Tiroler Blaulichtorganisationen – mit Ausnahme der Polizei – läuft über die Leitstelle Tirol. Die Leitstelle Tirol ist tagtäglich 24 Stunden besetzt. Je nach Tageszeit sind bis zu 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Leitraum tätig. Sie nehmen die Notrufe schnell und effizient entgegen, alarmieren die vorgesehenen Einsatzkräfte und unterstützen diese auch im Einsatzgeschehen. Mit 1. September 2016 wird mit der Einführung einer neuen standardisierten Notrufabfrage ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Hilfeleistung in Tirol gesetzt.“
Landespolizeidirektor Helmut Tomac: „Das Innenministerium arbeitet permanent an den bestehenden Einsatz- und Alarmkonzepten für derartige Ereignisse. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, werden Terror- oder Amoklagen wie in Paris, Nizza oder München in international polizeilicher Zusammenarbeit analysiert und Erkenntnisse eingearbeitet. Neben der polizeilichen Arbeit ist für derartige Vorkommnisse auch eine enge Kooperation und Abstimmung mit Hilfs- und Rettungsorganisationen im Land von großer Bedeutung. In diesem Sinne ist der heute von LH Platter initiierte Gipfel – gerade in Hinblick auf die Ereignisse in München – besonders wertvoll und wichtig.“
Am Sicherheitsgipfel nahmen neben Landespolizeidirektor Tomac Tirols Militärkommandant Herbert Bauer, Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl, Rettungsdienst-GeschäftsführerAndreas Karl sowie Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin der Tirol Kliniken, teil. Gekommen waren auch sämtliche Tiroler Bezirkshauptleute sowie Elmar Rizzoli als Sicherheitsbeauftragter der Stadt Innsbruck.
Zur aktuellen Flüchtlingssituation an den Grenzübergängen zu Italien stellte LH Platter fest: „Ich stehe im regelmäßigen Kontakt mit den Bürgermeistern der Grenzgemeinden, wo die Polizei äußerst wirkungsvoll den Grenzraum kontrolliert. Die Kontrolle, wer in unser Land einreist und wer bei uns untergebracht wird, funktioniert.“
LHStvin Ingrid Felipe: „Im Zusammenhang mit der Ankunft von Flüchtlingen in Österreich werden häufig Metaphern von Naturkatastrophen verwendet. Diese Bilder sind unangemessen und entwürdigend für die Menschen in Not. Sprache schafft Wirklichkeiten: Umso wichtiger ist daher ein sensibler Umgang mit Sprache. Wir sprechen hier von Menschen und Schicksalen. Wir setzen auf eine Integrationsstrategie, damit diese Menschen in ihrer neuen Heimat Tirol selbstständig leben, Geld verdienen und ein aktiver Teil der Gesellschaft werden können.“