Von: luk
Bozen – Auf den offenen Brief der Jungärzte und Medizinstudenten haben Landesrätin Martha Stocker und Generaldirektor Thomas Schael eine offene Antwort ausgesendet.
Darin stimmen sie zu, dass die Wege zum Facharzttitel zu lang sind. Hier sei die Politik bemüht, Lösungen zu finden.
Man dürfe aber nicht alles durcheinanderwürfeln und müsse der Komplexität der Thematik gerecht werden, so Stocker und Schael.
Was die EU-Arbeitszeitgesetzgebung angehe, sei Südtirol relativ früh tätig geworden. „Die Verschärfung ist demnach nicht die Folge eines Versäumnisses auf lokaler Ebene (und schon gar nicht der Gesundheitspolitik), sondern hat mit der Dynamik eines immer internationaler werdenden Arbeitsmarktes zu tun“, heißt es in dem offenen Brief.
Auch auf den Kritikpunkt „Dienstverordnung“ gehen Schael und Stocker ein. Diese sei Lichtjahre von der „modernen Sklaverei“ entfernt. Man sei sich bewusst, dass viele Maßnahmen Übergangslösungen sind, allerdings verfolge man das Ziel, mittelfristig über hochqualifizierte festangestellte und voll zweisprachige MitarbeiterInnen zu verfügen.
Das Südtiroler Gesundheitswesen sei kein „kränkelndes röchelndes System“, in dem „weitergewurschtelt“ wird, wird im offenen Brief betont.
„Auch das Niveau der angebotenen Gesundheitsversorgung ist hoch und keineswegs provinziell. Dies beweisen die vielen Auszeichnungen, Dozentenberufungen, Einladungen zur Fachvorträgen bis hin zu den guten Zufriedenheits- und Umfrageergebnissen, die der Südtiroler Sanitätsbetrieb vorzeigen kann. Auch unsere Ärztinnen und Ärzte investieren jährlich sehr viele Stunden und Tage in Weiterbildungen und Stages“, heißt es weiter.
Stocker und Schael geben sich offen für den Austausch und eine Diskussion mit den Jungärzten und Medizinstudenten, die Kritik geäußert haben. Eine Delegation wird dazu am kommenden Montag ins Landhaus 12 eingeladen.
Hier gibt es die offene Antwort des Sanitätsbetriebes vollinhaltlich in PDF-Form: Offene Antwort