Von: mk
Bozen – Dicke Luft herrscht in der SVP nach der Abstimmung über das Ladinergesetz in der Abgeordnetenkammer. Parlamentarier Manfred Schullian glänzte in Rom nämlich durch Abwesenheit, um in Bozen vor Gericht gegen die Handelsordnung des Landes aufzutreten. „Ich bin verwundert, wasche unsere Wäsche aber intern“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten.
Das Autonomiestatut wird nicht alle Tage geändert. Umso überraschter war Kompatscher, den SVP-Parlamentarier Schullian am Mittwoch in Bozen zu treffen. Immerhin fand gleichzeitig in Rom die Abstimmung über das SVP-Ladinergesetz statt.
„Die Mehrheiten in Rom waren gesichert, weshalb ich diesen wichtigen Termin wahrgenommen habe“, erklärt Schullian gegenüber den „Dolomiten“. Vor Gericht sei es laut Schullian um einen Handelsrekurs und die EU-Konformität gegangen. Themen, bei denen er in die Entscheidungsprozesse eingebunden war, seien für ihn als Anwalt tabu.
Dass es grundsätzlich eine schiefe Optik ergibt, als SVP-Parlamentarier gegen Landesgesetze anzulaufen, findet er jedoch nicht. Ob man Schullian daraus einen Strick dreht, bleibt abzuwarten. Er gilt als Anwärter für eine erneute Rom-Kandidatur.