Von: luk
Meran – Der Meraner Bürgermeisterkandidat Paul Rösch kritisiert die Übergabe des Komplexes Zarenbrunn. Meran brauche ein Haus der Solidarität.
„Den Komplex Zarenbrunn zur Gänze an die Russen zu übergeben, ist ein Fehler. Meran braucht dringend ein Haus der Solidarität, das Menschen in Not kurzfristig und unbürokratisch aufnimmt und unterstützt“, betont die Liste Rösch/Grüne und fordert von der Landesregierung die Einlösung ihres Versprechens.
Der Komplex Zarenbrunn in der Schafferstraße besteht aus der orthodoxen Kirche samt Bibliothek, der Villa Petersburg, der Villa Katherina, dem Schusterhäusl und dem umliegenden Park. Das alles übergibt die Landesregierung für 30 Jahre an die Moskauer Stadtverwaltung – im Gegenzug zu einigen dringend notwendigen Sanierungsarbeiten an den Immobilien.
“Wofür das russische Zentrum Borodina so viel Platz benötigt – die derzeitige Fläche würde sich mehr als verdreifachen – ist nach wie vor unklar. Wir wollen in einer sozialen Stadt leben, in der Solidarität groß geschrieben wird. Ein Haus der Solidarität für die Meranerinnen und Meraner hat daher Priorität. Niemand soll durch eine plötzliche Notsituation auf der Straße leben müssen. Doch für die Landesregierung ist das offenbar nicht so wichtig“, kritisiert Bürgermeisterkandidat Paul Rösch.
„Soziales verdient mehr Aufmerksamkeit“
„Als Stadtregierung haben wir vor fast zwei Jahren vorgeschlagen, in der Villa Katherina ein Haus der Solidarität nach dem Vorbild in Brixen unterzubringen, das Menschen in Schwierigkeiten eine temporäre Unterkunft und Hilfe bei der Rückkehr in ein autonomes Leben bieten sollte“, so der ehemalige Bürgermeister Rösch.
„Das Haus soll ein Auffangnetz für alle sein, die – aus welchem Grund auch immer – plötzlich auf der Straße stehen und Mühe haben, alleine wieder auf die Beine zu kommen. Oft genügt der Verlust eines Arbeitsplatzes für ein paar Monate, um eine Familie an die finanziellen Grenzen zu bringen“, unterstreicht der ehemalige Vizebürgermeister Andrea Rossi.
„Die Landesregierung hat jedoch entschieden, den gesamten Komplex an die Russen zu übergeben. Kein Haus der Solidarität also – und sogar das laufende Sozialprojekt der Bezirksgemeinschaft wird aus dem Schusterhäusl ausziehen müssen“, so Listenführerin Madeleine Rohrer. „Eine fragwürdige Entscheidung gegen das Soziale – die Landesregierung hat sie mit dem Versprechen abzufedern versucht, dass sie der Stadt Meran eine freie Landesimmobilie für ein Haus der Solidarität zur Verfügung stellen wird.“
„Der Vertrag mit den Russen wurde unter Dach und Fach gebracht, doch von der versprochenen Landesimmobilie fehlt nach wie vor jede Spur“, kritisiert der ehemalige Gemeinderat Toni Ladurner. „Dabei ist heute klarer denn je, wie sehr ein Haus der Solidarität in Meran fehlt.“
„Wir dürfen gerade in der Krise nicht das Soziale aus den Augen verlieren“, fordert Rösch. „Jeder Mensch in Not verdient es, von der Gemeinschaft unterstützt zu werden – auch das gehört zur Lebensqualität. Für diese Vision eines sozialen Meran stehen wir ein. Unser Ziel bleibt es, ein Haus der Solidarität für Meran zu schaffen.“