Von: mk
Bozen – „Ich darf keine Angst haben. Die Angst tötet das Bewusstsein. Angst ist der kleine Tod, der zu völliger Zerstörung führt. Ich werde meiner Angst ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben. Nichts außer mir.“ Diese Worte stammen aus der Feder des Science Fiction-Autors Frank Herbert, der mit seinem Wüstenplanet-Zyklus von 1967 bis 1985 neue Maßstäbe setzte und genau jetzt wieder entdeckt wird.
Während der erste Teil der Romanreihe von Regisseur Denis Villeneuve im Jahr 2021 in zwei Kinofilmen erneut auf die Leinwand gebracht wurde, startete im Dezember 2024 die Prequel-Serie „Dune: Prophecy“.
Obwohl der Wüstenplanet seit seinem Erscheinen als einer der besten Science-Fiction-Romane aller Zeiten gilt und Kultstatus genießt, war Herberts Werk zunächst auch umstritten: Für die „Helden“ ist Macht ein zentrales Handlungsmotiv und sie zögern nicht vor Völkermord zurück, um ihre Interessen durchzusetzen. Zwiespältig ist auch die Rolle des „Gewürzes“, das als begrenzter Rohstoff einerseits Reichtum darstellt, andererseits aber auch eine Droge ist.
Die Andeutung, dass ein Messias wie Jesus nichts anderes als ein Produkt jahrhundertelanger Genmanipulation sein könnte, mag für eingefleischte Christen ketzerisch klingen – ebenso wie die Erkundung verborgener Bereiche des menschlichen Bewusstseins.
Die eingangs zitierte Litanei gegen die Furcht wird von der Schwesternschaft der Bene Gesserit – einer halbmystischen Schule, die nur aus Frauen besteht – im Rahmen ihres Trainings verwendet. Gerade angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine sollten wir uns daran erinnern, dass es keinen Grund gibt, sich zu fürchten – weder vor „roten Linien“ noch vor Putins Atombomben.
Vielleicht rückt auch deshalb der „Wüstenplanet“ wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Aktuell sind 4 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen