Von: luk
Bozen – Die jüngsten Verhandlungen über die Gehälter der öffentlichen Bediensteten sorgen für Unmut. Während Landesräte am Montag noch Inflationsanpassungen und Lohnerhöhungen ankündigten, folgte bereits am Dienstag die Ernüchterung: Das vorgelegte Angebot blieb hinter den Erwartungen zurück – der Inflationsausgleich war nicht mehr vorgesehen. Die Gewerkschaften verließen den Verhandlungstisch, das Team K reagierte mit scharfer Kritik an der Landesregierung.
“Am Montag haben die Landesräte Amhof und Achammer in einer Pressekonferenz noch großspurig Inflationsanpassungen und Lohnerhöhungen für die öffentlichen Bediensteten versprochen. Nur einen Tag später haben wir gesehen, was die Versprechungen wert sind. Die Gewerkschaften verließen den Verhandlungstisch, denn das Angebot der von der Landesregierung beauftragten Verhandlungsagentur sah nicht einmal den Inflationsausgleich vor. Diese Entscheidung der Gewerkschaften überrascht uns keineswegs, sondern ist eine nachvollziehbare Reaktion auf eine Politik die, immer nur verspricht und dann mit einem ‚Friss oder stirb‘-Angebot kommt“, so die beiden Team K Abgeordneten Maria Elisabeth Rieder und Alex Ploner.
Für die Team K Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder sind die jüngsten Entwicklungen ein erneuter Beweis dafür, dass die Versprechen von Landeshauptmann Kompatscher und den Landesräten Amhof und Achammer wieder einmal ins Leere laufen. „Noch vor zwei Tagen sprachen die beiden Landesräte von ‚Wertschätzung‘ und ‚strukturellen Lohnerhöhungen‘, doch einen Tag später kommen alle wieder in der Realität an. Bereits bei der Verabschiedung des Haushalts habe ich verlangt, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, da die vorgesehenen finanziellen Mittel nicht ausreichen werden. Doch mein Änderungsantrag wurde damals abgelehnt.“
In die gleiche Kerbe schlägt Alex Ploner, wenn es um die Gehälter der Lehrpersonen geht. Für ihn ist der Arbeitsort Schule in Südtirol schon lange nicht mehr attraktiv. „Teure Lebensbedingungen und niedrige Gehälter zwingen bereits jetzt Südtiroler Lehrpersonen, ihren Arbeitsplatz entweder außerhalb des Landes zu suchen oder in die Wirtschaft zu wechseln. Mit dem erneuten Hängen und Würgen um einige Prozente mehr an Lohnanpassung hat die Landesregierung jetzt erneut ein Signal in die falsche Richtung gesandt. Südtirol riskiert damit, weitere Mitarbeiter in der Schule und in der öffentlichen Verwaltung zu verlieren. Der Grundpfeiler der Gesellschaft, die Bildung, wackelt damit noch mehr als bisher schon.“
Die beiden Landtagsabgeordneten des Team K stellen sich ganz klar hinter die fast 50.000 Bediensteten und betonen, dass angemessene Löhne die Grundlage für das tägliche Leben der Angestellten sind. “Hören wir doch auf, immer wieder von Wertschätzung zu sprechen. Wertschätzung wäre, wenn die öffentlichen Bediensteten endlich die ihnen zustehenden Inflationsanpassungen und Lohnerhöhungen bekommen würden. Die Verantwortlichen müssen endlich begreifen, dass man sich von Wertschätzung allein nichts kaufen oder Rechnungen bezahlen kann. Das Angebot von zehn Prozent Inflationsanpassung und als ‚Zuckerle‘ obendrauf noch ein Öffi-Abo zu legen, ist kein gutes Signal, zumal dies auch eine Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeit gegenüber allen Angestellten im Privatsektor wäre”, zeigt sich Maria Elisabeth Rieder enttäuscht.
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