Von: APA/Reuters/dpa/AFP
In der südisraelischen Hafenstadt Eilat am Roten Meer herrscht nach Angaben des Militärs Luftalarm. Die israelische Armee habe in der Nähe des Roten Meeres einen Flugkörper abgefangen, teilte das Militär am Donnerstag mit. Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag nahe Jerusalem wurden indes ein Israeli getötet und mehrere Menschen teils schwer verletzt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden drei Angreifer noch am Tatort auf einer Autobahn nahe der Stadt erschossen.
Ersten Angaben der Rettungskräfte zufolge wurden acht Menschen verletzt, darunter zwei Frauen schwer, sagt der Chef des israelischen Rettungsdienstes, Eli Bin. Später bestätigte ein Sprecher des Rettungsdienstes ein Todesopfer. Die Täter seien während eines Staus auf der Autobahn zwischen der Siedlerstadt Maale Adumim und Jerusalem aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen und hätten damit begonnen, mit automatischen Waffen auf Menschen zu schießen, die in ihren Autos saßen, teilte die Polizei weiter mit.
Zwei Täter seien vor Ort erschossen worden. Ein Dritter habe versucht zu fliehen, sei aber gestellt und ebenfalls getötet worden. Nach Angaben des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Beth handelte es sich bei den Tätern um drei Palästinenser im Alter von 26 bis 31 Jahren aus Bethlehem im Westjordanland, zwei davon Brüder.
Hintergründe zu dem Vorfall waren zunächst nicht bekannt. Es ist bereits der zweite Schusswaffenangriff binnen einer Woche. Am Freitag erschossen Angreifer bei einem Anschlag auf einen Busbahnhof in Kiryat Malachi im Süden Israels zwei Menschen. Israel führt im Gazastreifen seit fast fünf Monaten Krieg gegen die islamistische Hamas.
Eilat war in der Vergangenheit Ziel von Langstreckenraketen der jemenitischen Houthi, die sich seit Beginn des Gazakrieges mit den Palästinensern solidarisieren. “Das Objekt drang nicht in israelisches Gebiet ein und stellte keine Gefahr für die Zivilbevölkerung dar”, teilte die Armee mit.
Im Gazastreifen verstärkte die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf Ziele in der Stadt Rafah. Ein AFP-Journalist berichtete von etwa zehn Luftangriffen auf Rafah im Süden des Palästinenser-Gebiets in der Nacht auf Donnerstag, die insbesondere das Viertel al-Shabura getroffen hätten. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen 99 Menschen getötet.
Nach Rafah nahe der Grenze zu Ägypten sind seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen vor mehr als vier Monaten mehr als eine Million Menschen geflüchtet. Laut Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu befinden sich in dem Gebiet im südlichen Gazastreifen die “letzten verbliebenen Bastionen der Hamas”.
Auslöser des Gaza-Krieges war ein Massaker, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenser-Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sind bisher mehr als 29.000 Palästinenser getötet worden. Die Angaben, bei denen nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden wird, sind unabhängig kaum zu überprüfen. Wegen der vielen zivilen Opfer und der massiven Zerstörungen wird Israel heftig kritisiert.