Von: luk
Meran – Nach dem Erfolg der Sensibilisierungsaktion “Wir zeigen Gesicht” im Jahr 2021 startet das Netzwerk gegen Gewalt an Frauen der Stadt Meran auch in diesem Jahr wieder eine Fotokampagne mit Plakaten in der Stadt und Bildern in den sozialen Medien.
Ziel ist es, die gesamte Bevölkerung und insbesondere Männer für das Thema männliche Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren und ein deutliches Signal an die öffentliche Meinung zu senden.
“Gewalt gegen Frauen kennt weder Zeit noch Grenzen, sie ist endemisch und macht vor keiner Nation und keinem Land halt, egal ob Industrie- oder Entwicklungsland. Sie kennt auch keine soziokulturellen Unterschiede, Opfer und Angreifer gehören allen sozialen Schichten an, wie uns die Lokalchroniken immer wieder in Erinnerung rufen. Laut Statistik sind die Täter am häufigsten Familienmitglieder, Ehemänner und Väter, gefolgt von Freunden, Nachbarn, engen Bekannten und Arbeitskollegen. Nach Angaben der WHO ist eine von fünf Frauen in ihrem Leben von einem Mann körperlich oder sexuell missbraucht worden. In Italien wird durchschnittlich alle 72 Stunden eine Frau getötet. Direkte Gewalt gegen Frauen ist immer eingebettet in gesellschaftliche und strukturelle Machtverhältnisse, die Frauen benachteiligen. Damit veraltete Rollenmuster, Ungleichberechtigungen und Diskriminierungen schnellstmöglich aus der Welt geräumt werden können, braucht es vollen Einsatz auf allen Ebenen: von Seiten der Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft und jeder und jedem einzelnen von uns. Die Meraner Stadtregierung ist fest entschlossen, sich in diesem Bereich konkret zu engagieren, denn wer jegliche Form von Gewalt gegen Frauen ausübt, verletzt ein grundlegendes Menschenrecht”, so Vizebürgermeisterin Katharina Zeller.
49 Männer als Testimonials
Auch in diesem Jahr wurden wieder 49 Meraner Männer aus allen Bereichen und Berufen als Testimonials ausgewählt. Unter ihnen ist auch Bürgermeister Dario Dal Medico.
Um diesem Phänomen wirksam entgegenzuwirken”, erklärte Dal Medico, “ist das Engagement der gesamten Gemeinschaft erforderlich, und es ist wichtig, dass jeder seinen persönlichen Beitrag leistet und ein greifbares Zeichen für sein soziales Engagement setzt: Am besten ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen. Nur so können wir einen kulturellen Wandel herbeiführen und denjenigen wirklich helfen, die jeden Tag an vorderster Front für den Schutz von Frauen kämpfen, die bedroht oder Opfer von Gewalttaten sind”.
Die Bilder auf dem Plakat wurden vor dem Stadttheater von Nicholas Rizziero, Donatello Vallotta und Vincenzo de Nigris, Mitgliedern des Fotoclub Immagine aufgenommen. Sie haben das Netzwerk auch bei der Betreuung des Projekts unterstützt.