Von: mk
Bozen/Meran/Brixen/Trient – „Der Mensch ist, was es isst“, das berühmte Zitat von Ludwig Feuerbach (1804-1872) sollte auf das „Wie“ er isst erweitert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt: „Dieser Satz bringt zum Ausdruck, dass Ernährung auch soziale, politische, ökonomische, psychologische und kulturelle Dimensionen hat“. Der heutige Weltgesundheitstag, der dieses Jahr der „Depression“ gewidmet ist, hat also direkt auch mit Ernährung zu tun.
In diesem Sinn hat die Südtiroler Kampagne „Mahlzeit“ bereits 2015 ein Manifest herausgebracht und der Landesregierung unterbreitet, in welchem die Ernährungssicherheit global und lokal als anzustrebendes Ziel angemahnt wird.
„Es geht dabei um die Vertiefung der großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, und um die Fragen: Wie können wir uns und unseren Enkelkindern genügend hochwertige Nahrung sichern? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um weltweit die Produktion und den Konsum von regionalen, umweltfreundlich produzierten und fair gehandelten Lebensmitteln zu fördern?“, heißt es in der Prämisse des zehn Maßnahmenkataloge umfassenden Skriptes. Und weiter: „Mit diesem Manifest wenden wir uns an die Bürgerinnen und Bürger in unserem Lande, an Produzentinnen und Produzenten, an Verantwortungsträgerinnen und -träger in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, im Sozialbereich und in der Bildung“.
Passend zum heutigen Weltgesundheitstag greift die Kampagne zehn Bereiche auf, in denen es auch in Südtirol Handlungsmöglichkeiten gibt. Darunter findet sich neben Initiativen in Richtung nachhaltige Landwirtschaft auch die Förderung von „essbaren Städten“, also von Gemeinschaftsgärten, um den Zugang zu frischen, gesunden Nahrungsmitteln zu erleichtern.
„Mahlzeit“ fordert aber auch, „die Ausbildung zu den Themen der Ernährungssicherheit unter Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse zu intensivieren“, sowie den Aufbau eines Biodiversitätsmonitorings.
Die Partnervereine der Kampagne „Mahlzeit“ verweisen am heutigen Weltgesundheitstag mit Nachdruck auf ihr Manifest und fordern im Sinne der nachhaltigen Gesundheit auch der Südtiroler Bevölkerung die Politik auf, zügig an dessen Umsetzung zu arbeiten.
www.mahlzeit.it