Von: mk
Bozen – Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair spricht sich entschieden gegen eine Frauenquote im Landtagswahlgesetz aus.
„Es ist in etwa gleich mutig und modern, im Jahr 2017 für eine Frauenquote zu sein, wie ein Bekenntnis zum Weltfrieden. Es ist keine Frage, dass die Politik ihren Beitrag leisten muss, um die Teilhabe der Frauen in allen Bereichen zu fördern und zu stärken. Um den Frauen den Einstieg in sogenannten Männerdomänen zu erleichtern, braucht es aber Überzeugungsarbeit, Bewusstseinsbildung und Maßnahmen, die auf Partnerschaft setzen statt auf Konfrontation. Wenn Frauen Veränderung wollen, so muss ihnen klar gemacht werden, dass sie es selbst in der Hand haben. Durch die alljährliche Quotendiskussion werden die Frauen als unfähig dargestellt. Man unterstellt ihnen, gehobene Positionen bzw. den Einstieg in die Politik nur unter gesetzlichem Zwang erreichen zu können. Es müssen Qualifikation, Einsatz, Leistung, Herzblut zählen und das sind Eigenschaften, die Frauen sehr wohl an den Tag legen. Qualifikation ist geschlechtsneutral. Quoten sind undemokratisch, werten Frauen ab, sind dirigistisch, populistisch und ungerecht. Hinzu kommt, dass sich Quoten um die wahren Defizite in der Frauenpolitik herummogeln. Quoten bewirken in meinen Augen keine Gleichstellung, sondern schüren einen reinen Geschlechterkampf. Eine sinnvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der die unterschiedliche Sicht der Dinge von Mann und Frau einfließen kann, ist nur durch eine Partnerschaft der Geschlechter möglich. Heute haben wir bereits sehr viel erreicht und jede politische Partei ist bestrebt, so viele Frauen wie möglich auf ihren Kandidatenlisten zu haben, nicht als schmuckes Beiwerk, sondern aus Überzeugung und Respekt den Frauen gegenüber. Dies muss aber von den Frauen selbst gewollt sein, freiwillig geschehen und nicht durch Zwang. Dort, wo Frauen wirklich stark auftreten und entsprechende Qualifikation nachweisen, werden sie sich über kurz oder lang auch durchsetzen. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise sind viel eher Maßnahmenpakete zu schnüren, um den zigtausenden armutsgefährdeten Frauen, ihren Kindern und arbeitslosen, bestqualifizierten Frauen zu helfen. Das leider Unangenehme an vielen Quotenkämpfern ist, dass sie keine selbständige Evolution von unten mehr wollen, sie verlangen eine Evolution von oben. Per Dekret. Es geht ihnen um schiere Herrschaft und falsch verstandene Macht. Und da machen die Freiheitlichen nicht mit“, schreibt Mair.