Von: mk
Bozen – Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair übt scharfe Kritik am Integrationsprojekt „hamet2F“, welches Asylwerbern den Zugang zur beruflichen Aus- und Weiterbildung erleichtern sollte. Für Kosten in Höhe von insgesamt 185.000 Euro wurden die beruflichen und sozialen Kompetenzen von 50 Asylwerbern ermittelt. Ob die Teilnehmer in der Arbeitswelt Fuß fassen konnten, lässt sich zwecks fehlenden Monitorings nicht ermitteln.
„Im Zuge des Projekts ‚hamet2F‘, welches das Land in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft ‚AKRAT‘ zwischen 2016 und 2018 durchgeführt hat, wurde in einem mit Riesenaufwand und dem Einsatz großer finanzieller Ressourcen betriebenen Feststellungsverfahren die praktischen und sozialen Kompetenzen sowie die beruflichen Fähigkeiten von hunderter Flüchtlingen ermittelt“, erklärt Mair. Den teilnehmenden Asylwerbern sollte so möglichst rasch der Zugang zur Arbeitswelt ermöglicht werden, so Mair über die Zielsetzung der Integrationsmaßnahme.
„Was dabei rauskam, lässt sich mit den Worten ‚außer Spesen nichts gewesen‘ kurz und bündig zusammenfassen. Das Projekt kostete dem Steuerzahler 185.000 Euro – ganz ohne Ergebnis. Wie Frau Landesrätin Deeg auf meine Anfrage hin mitteilte, hat die Landesregierung nach Abschluss des Programmes versäumt, den weiteren Werdegang der Asylwerber zu verfolgen. Die Landesregierung verfügt über keinerlei Informationen, wie viele der Teilnehmer tatsächlich den Sprung ins Berufsleben geschafft haben. Nach der öffentlichkeitswirksamen Übergabe der Teilnahmezertifikate durch die ehemalige Soziallandesrätin Martha Stocker wurde schlicht kein Monitoring mehr durchgeführt. Man hat den Leuten also bescheinigt, für welchen Berufs- und Bildungsweg sie die erforderlichen Fähigkeiten vorweisen, sie im Anschluss aber sich selbst überlassen“, so Mair.
Was hier passiert sei, stehe stellvertretend für viele Fälle von verantwortungslosem Umgang mit Steuergeld im Asyl- und Integrationswesen, kritisieren die Freiheitlichen. „Wenn die Landesregierung schon derart große Summen in die Hand nimmt, müsste sie im Anschluss wenigstens ein Ergebnis – unabhängig ob positiv oder negativ – vorweisen können“, schließt Mair.