Von: mk
Bozen – Gemäß dem Bericht „Daheim bei den Kindern bleiben“, der in der Tageszeitung „Dolomiten“ vom 23. November 2016 erschienen ist, hat Landesrätin Deeg vorgerechnet, dass von den 1.300 Euro für den Kita-Platz die Eltern knapp 600 Euro selbst zahlen würden. Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner informierte sich über die vorgebrachten Zahlen und kritisiert die nach wie vor fehlende Wahlfreiheit der Eltern.
„Die Südtiroler Eltern haben keine echte Wahlfreiheit bei der Vereinbarung von Familie und Beruf. Während die Kindertagesstätten und damit die Fremdbetreuung von den öffentlichen Hand ordentlich subventioniert wird, ist das Daheimbleiben bei den Kindern mit weit weniger finanziellen Anreizen verbunden“, so Pius Leitner in einer Aussendung einleitend. „Jene Eltern, die zuhause ihre Kinder erziehen, haben im Vergleich zur Fremdbetreuung weit weniger Mittel zur Verfügung“, kritisiert Leitner und verweist auf die Freiheitlichen Initiativen zur Behebung dieses Missstandes.
„Auch bei der Kita-Betreuung müssen die Eltern oftmals tief in die Tasche greifen“, hält der Freiheitliche Landtagsabgeordnete fest und verweist auf seine Anfrage. „‘Der Elternbeitrag wurde mit Beschluss der Landesregierung Nr. 889/2016 landesweit harmonisiert und liegt, abhängig vom Einkommen der Eltern, zwischen 0,90 und 3,65 Euro pro Betreuungsstunde. Die Berechnung der Tarifreduzierung erfolgt auf Basis der EEVE. Wenn man bedenkt, dass die Anzahl der maximal mitfinanzierten Stunden bei 160 pro Monat liegt, ergibt sich daraus ein maximaler Elternbeitrag von 584 Euro pro Monat‘“, zitiert Leitner aus der Antwort der zuständigen Landesrätin Deeg.
„‘Die durchschnittlichen Gesamtkosten pro Kitaplatz hängen ebenso wie bei Schulplatz, Kindergartenplatz, Pflegeplatz usw. von der Größe der Struktur, dem Betreuungsbedarf des Kindes, dem Auslastungsgrad usw. ab und liegen aufgrund der Abrechnungen der Vorjahre im Schnitt zwischen Euro 6,28 und 10,70 Euro pro Betreuungsstunde‘“, entnimmt Leitner weiter aus der Antwort auf seine Anfrage.
„In die Kostenberechnung fallen Personalspesen, die anfallenden Spesen für die Immobilie, Verwaltungs- und Führungsspesen sowie weitere laufende Ausgaben“, hält der Freiheitliche Landtagsabgeordnete fest. „Das Kindergeld für die daheimerziehenden Eltern berücksichtigt diese Kostenpunkte nicht“, gibt Leitner zu bedenken und fordert stattdessen die Anhebung des Kindergeldes, um den Eltern eine echte Wahlfreiheit bieten zu können.