Von: mk
Bozen – Heute feiert Marko Feingold seinen 105. Geburtstag. Der Österreicher jüdischer Abstammung, der vier Konzentrationslager überlebte, hat in der unmittelbaren Nachkriegszeit 100.000 Juden auf ihrem Weg nach Palästina von Österreich nach Südtirol gebracht.
Feingold zeichnet nicht nur seine Bescheidenheit aus, sondern auch sein Tatendrang. Noch immer hält der rüstige Senior Vorträge in Schulen. Dabei warnt er unter anderem vor populistischen Strömungen in Europa.
„Die Wähler scheuen sich immer weniger davor, rechte und populistische Parteien – vielleicht auch deshalb, weil die ‚alten‘ Parteien keine Antworten auf die tatsächlichen Probleme liefern“, erklärt Feingold laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa.
Er habe den Eindruck, dass Politiker die Bürger nicht mehr ernst nehmen würden. Dabei würden die Töne immer schärfer.
„Meine Aufgabe war es immer, Zeugnis vor den jungen Menschen abzulegen, sie vor den Gefahren zu warnen und sie zu ermuntern, wachsam politische Aktivitäten zu verfolgen“, betont Feingold.