Von: luk
Bozen/Sterzing – Am vergangenen Wochenende verursachte die Autobahnmautstelle in Sterzing ― zum wiederholten Male in diesem Jahr ― einen Mega-Stau, der über den Brenner bis nach Steinach zurückreichte. Stauzeiten von zwei Stunden und ein Zusammenbruch des Verkehrs im Wipptal waren die Folge. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, bezeichnet es als völlig unverständlich, “weshalb sich die Landesregierung untätig dabei zusieht, wie die Bevölkerung im Wipptal einer solch unerträglichen Belastung ausgesetzt wird.”
“Mittels Anfragen im Landtag und der Auswertung von Verkehrsdaten konnten wir nachweisen, dass die Staus an der Mautstelle Sterzing hauptsächlich durch das veraltete Mautsystem der Brennerautobahn verursacht werden. Auch die Tatsache, dass die Mautstelle Sterzing für die Südspur eine Verkehrsregelungsfunktion einnimmt, spielt eine erhebliche Rolle. Damit am Kreuzungspunkt der Brennerautobahn in Modena keine Staus entstehen, wird nämlich nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen pro Stunde durch die Mautstelle Sterzing geschleust. Abgesehen davon, dass es zu hinterfragen gilt, ob es gerechtfertigt ist, dass das Wipptal regelmäßig im Stau erstickt, nur damit in Oberitalien freie Fahrt auf den Autobahnen herrscht, erscheint dieses Leitsystem auch deshalb ungeeignet, weil ein großer Teil der Fahrzeuge, die die Mautstelle Sterzing in Richtung Süden passieren, gar nicht nach Italien fährt, sondern in Südtirol verbleibt”, heißt es weiter.
“Nachdem die EU derzeit eine einheitliche Maut für europäische Autobahnen anstrebt, wäre dies eine gute Gelegenheit, auch das Mautsystem der Brennerautobahn zu überarbeiten. Es ist völlig anachronistisch, dass innerhalb der Europaregion Tirol drei verschiedene Mautsysteme (A12 Vignette / A13 Mautsystem / A22 Mautsystem) auf den Autobahnen zur Anwendung kommen. Ein vereinheitlichtes Mautsystem innerhalb Tirols würde nicht nur der Kundenfreundlichkeit dienen, sondern auch die Staus im Wipptal reduzieren”, so die Bewegung.