Von: mk
Bozen – „Durch Arbeiten im Mebotunnel und die Sperre der MeBo-Ein-und-Ausfahrten Eppan gepaart mit Streiks bei Bahn und Bus wurde und wird der Verkehr im Überetsch, in Bozen und auf der Schnellstraße Meran-Bozen ins totale Chaos gestürzt“, kritisiert der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.
„Tausende Pendler und Verkehrsteilnehmer standen am heutigen Freitag stundenlang im Überetsch und auf der Schnellstraße Meran-Bozen im Stau, bereits in den vergangenen Tagen ist es zu Mega-Staus gekommen. Es kann nicht sein, dass zu Hauptverkehrszeiten und während eines Bus- und Bahnstreiks gleichzeitig eine gesamte Fahrbahn der MeBo (Richtung Süden), die MeBo-Ein- und Ausfahrt Eppan gesperrt werden“, ärgert sich Pöder.
„Jeder Autofahrer versteht, dass irgendwann und irgendwo an vielbefahrenen Straßen Arbeiten durchzuführen sind. Ich habe dutzende Mails und SMS von erbosten Autofahrern und Pendlern erhalten, die sich über das Chaos beschweren. Und jeder merkt auch an, dass man natürlich weiß, dass Straßenarbeiten durchgeführt werden muss. Dass aber die Koordination dermaßen versagt und die wichtigsten Verkehrsverbindungen ins Chaos stürzt, macht viele fassungslos. Es ist völlig unverständlich, dass man zulässt, dass quasi eine ganze Landeshälfte blockiert wird. Die Durchführung der Arbeiten muss flexibel genug koordiniert werden, dass man zu Hauptverkehrszeiten Straßenabschnitte öffnet und vor allem, dass man auf Streiks der öffentlichen Verkehrsbetriebe reagiert“, erklärt Pöder
Als untragbare Stauplanung und Zumutung für die Verkehrsteilnehmer wertet auch der Wirtschaftssprecher der BürgerUnion, Dietmar Zwerger die Arbeiten an der MeBo und die dadurch entstehenden Staus zu den Hauptverkehrszeiten. „Zwei Stunden, um vom Überetsch nach Bozen zu kommen, und eineinhalb Stunden von Meran nach Bozen sind nicht tragbar. Weder für die Pendler, Wirtschaftstreibende, Schüler, Studenten“, schreibt der Zwerger in einer Aussendung.
Prinzipiell begrüßt die BürgerUnion die Arbeiten an der MeBo, besonders die Tatsache, dass sie in der Nacht ausgeführt werden. „Doch man muss die Arbeitszeiten dem Verkehr anpassen. Man kann die MeBo nicht von 18:00 bis 9:00 Uhr sperren. So etwas fällt nur Schreibtischtätern ein. Bis 20:00 Uhr und ab 7:00 muss der Verkehr ungehindert rollen können“, fordert Zwerger, der diese Woche bereits selbst zweimal auf dem Weg zu Baustellen im Stundenstau steckte.
Besonders prekär sei die Situation am Freitag, da aufgrund des Bus- und Zugstreikes viele Pendler mit dem Auto nach Bozen mussten. „Hier liegt planerisches Totalversagen vor. Man kann eine so wichtige Straße am Tag eines Zugstreikes einfach nicht sperren. Um das zu verstehen, bräuchte es keine hochdekorierten Bürokraten, sondern nur ein ganz klein wenig Hausverstand. Offensichtlich fehlt dieser an den wichtigen Stellen unseres Landes“,erklärt die BürgerUnion.
Auch Gemeinderäte von ProEppan-Appiano gehen auf die Barrikaden
Unmut herrscht auch bei den Gemeinderäten der Liste ProEppan-Appiano. Bereits zum wiederholten Male sei es am Freitag in der Folge von Asphaltierungsarbeiten zu einem totalen Verkehrschaos im Berufsverkehr vom Überetsch nach Bozen gekommen.
Die Eppaner Gemeinderäte Greta Klotz und Felix von Wohlgemuth fordern entschiedene Maßnahmen, damit sich solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr wiederholen.“Es ist nicht nachvollziehbar, dass programmierte Arbeiten an bekanntlich neuralgischen Verkehrsknoten, wie jenen bei den MeBo Ein- und Ausfahren ins Überetsch, ausgerechnet während der morgendlichen Rushhour durchgeführt werden. Tausende Berufspendler benötigten heute zwischen ein bis zwei Stunden, um zu ihren Arbeitsplätzen nach Bozen zu gelangen“, meint Greta Klotz.
Zwischenzeitlich soll es geheißen haben, dass der Ausfall einer Teermaschine der Grund für den verspäteten Abschluss der Arbeiten sei. Felix von Wohlgemuth gibt sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden: „Dass wegen dem Ausfall einer Maschine tausende Bürger im Stau stehen müssen, lasse ich als Ausrede nicht gelten. Bei Arbeiten an solch zentralen Verkehrsadern kann und muss der kurzfristige Ersatz eines defekten Arbeitsgerätes vom Auftragnehmer erwartet werden und es obliegt der öffentlichen Verwaltung, dass dies auch sichergestellt wird. Eventuelle Mehrkosten für den Einsatz einer zweiten Maschine stehen jedenfalls in keinem Verhältnis zu dem Schaden, welcher den Arbeitnehmern und Betrieben heute zugefügt worden ist.”
Die Gemeinderäte von ProEppan-Appiano fordern die Landesregierung auf, unverzüglich die notwendigen Schritte einzuleiten, um die offenkundig innerhalb der Verwaltung bestehenden organisatorischen Mängel zu beseitigen, damit sich solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr wiederholen.