Daten aus Kiew

Mehr als 1000 russische Soldaten an einem Tag “eliminiert”

Freitag, 13. Oktober 2023 | 10:59 Uhr

Von: mk

Kiew – Offiziellen Zahlen aus Kiew zufolge sind binnen eines Tages mehr als 1000 russische Soldaten im Krieg “eliminiert” worden. Das bedeutet, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen.

Russland hat seit Mittwoch versucht, die Ukrainer im Stil eines Blitzkriegs um Awdijiwka in der Oblast Donezk mit der schieren Anzahl ihrer Truppen zu überwältigen. Nach Einschätzungen von US-Experten hat Russland rund 4,5 Quadratkilometer Territorium aus verschiedenen Richtungen erobert. Analysten der Denkfabrik “Institute for the Study of War” stufen russische Behauptungen über einen weiteren Vormarsch oder ein Einkesseln der ukrainischen Streitkräfte jedoch als überbewertet ein.

Dennoch sind die Kämpfe um Awdijiwka heftig. Die Russen sahen sich gezwungen, den Einsatz noch weiter zu erhöhen und fuhren mit der Offensivoperation fort. Zum Teil setzte Russlands Armee so viele Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge ein, dass es im Norden der Ortschaft zu einem Stau auf der Straße kam.

Die Ukrainer verteidigten sich unter anderem mit Panzerabwehrminen. Wie ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte mitteilte, hätten die Russen aufgrund ihrer Verluste von so viel Material an einem Tag den Einsatz von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen eingestellt. Seit Donnerstagmorgen seien nur noch Angriffseinheiten mit bis zu 30 Mann Infanterie entsandt worden.

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums habe der Gegner unter anderem 26 weitere Panzer verloren. Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 9300 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 5200 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden, berichtet n-tv. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 seien außerdem insgesamt 285.920 russische Soldaten “eliminiert” worden.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

Der ukrainische Geheimdienst SBU verkündete außerdem, seit Beginn des russischen Angriffskriegs mehr als 2.000 Staatsverräter entlarvt zu haben. Das berichtet das Wall Street Journal. SBU-Chef Wassyl Maljuk verglich den russischen Geheimdienst mit Krebszellen, die sich vor Kriegsbeginn stark vermehrt hätten. Heute sei der SBU wie ein Chirurg.

Laut Wall Street Journal sind russische Agenten hauptsächlich an Informationen über militärische Einrichtungen wie Militärstützpunkte und Munitionsdepots interessiert.