Um knapp zehn Prozent mehr Staatsbürgerschaften verliehen

Mehr Einbürgerungen im Vorjahr

Mittwoch, 19. Februar 2025 | 15:33 Uhr

Von: apa

21.891 Personen haben im Vorjahr die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Das ist gemäß einer aktuellen Aufstellung der Statistik Austria ein Plus von 9,8 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die relativ hohen Zahlen sind zu einem guten Teil mit der Verleihung der Staatsbürgerschaft an politisch Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen begründet. Auf sie gehen 40 Prozent aller Einbürgerungen zurück.

So leben auch 8.855 der neuen Österreicher im Ausland. Mit 5.102 Personen stellen Israelis die größte Gruppe der Eingebürgerten. Dahinter folgten Syrer (2.241), US-Amerikaner (1.914) und Türken (1.392). Während die eingebürgerten Israelis und US-Amerikaner mit wenigen Ausnahmen in ihrem Herkunftsland leben, sind sämtliche Syrer und fast alle Türken in Österreich wohnhaft.

Rückgang in Wien

Die meisten Staatsbürgerschaftsverleihungen gab es im Vorjahr in Wien mit 3.665. Allerdings ist die Bundeshauptstadt neben dem Burgenland das einzige Bundesland, in dem ein Rückgang bei den Einbürgerungen vermeldet wurde. Das größte Plus gab es in Oberösterreich mit fast 40 Prozent.

Mehr als drei Viertel aller Einbürgerungen im Jahr 2024 erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruchs. Darunter wurden 6.202 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert. Letzteres meint z.B. nachhaltige Integration oder Geburt in Österreich.

Ein Fünftel der eingebürgerten Personen wurde in Österreich geboren. Ein Drittel der neuen Staatsbürger war unter 18. Zwischen den Geschlechtern gibt es keine nennenswerten Unterschiede.

Innenminister: Eines der strengsten Staatsbürgerschaftsgesetze

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) meinte am Mittwoch am Rande eines Pressetermins, Österreich habe eines der strengsten Staatsbürgerschaftsgesetze. Es gebe keinen Automatismus und klare Richtlinien – vorhanden sein müssen etwa Einkommen und Sprachkenntnisse. Die Möglichkeit der Doppelstaatsbürgerschaft für Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen bezeichnete er als richtigen Schritt.

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