Von: mk
Bozen – Die Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Grundschullehrern wird ab 2017/18 eine starke praktische Ausrichtung haben. Die neue Bildungsordnung steht.
Die Landesregierung hat heute der Neuordnung des Masterstudiums der Bildungswissenschaften für den Primarbereich zugestimmt. “Damit nutzen wir unsere neuen Zuständigkeiten in der pädagogisch-didaktischen Ausbildung der Lehrpersonen, um die Ausbildung auf eine neue Grundlage zu stellen und sie an die Bildungsrealität Südtirols anzupassen”, betonten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer nach der heutigen Regierungssitzung.
Bildungslandesrat Achammer erinnerte daran, dass “Südtirol mit der staatlichen Schulreform ‘La buona scuola’ wichtige neue Kompetenzen erhalten hat”. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass das Land im Einvernehmen mit der Universität die fachliche und pädagogisch-didaktische Ausbildung des Lehrpersonals sowie die Modalitäten und Inhalte der entsprechenden Zulassungsprüfungen in Abweichung von den gesamtstaatlichen Bestimmungen selbst regeln kann. “Diese neue Möglichkeit, die Ausbildung der Lehrkräfte selbst gestalten zu können, schöpfen wir mit dem heute genehmigten Beschluss aus”, betonte Landesrat Achammer, “wir können dadurch den Anforderungen und Notwendigkeiten in unserem Land besser Rechnung tragen.”
Mit dem heutigen Beschluss schafft die Landesregierung einen neuen Rahmen und eine neue Grundlage für den fünfjährigen einstufigen Masterstudiengang der Bildungswissenschaften für den Primarbereich, der zur Bildungsarbeit in Kindergarten und Grundschule befähigt. Neu definiert werden die Ausbildungsziele und die zu vermittelnden Kompetenzen, der Zugang und die Gliederung des Studiums sowie die Praktikumstätigkeit. “Wir wenden uns von einer theorielastigen Ausbildung ab, um deutlich mehr Praxisbezug einzuführen”, so Landesrat Achammer. So schaffe die neue Studienordnung einen Ausgleich zwischen Theorie und Praxis, führe Praktika schon ab dem ersten Studienjahr ein und sehe zahlreiche Laboratorien vor. Schwerpunkte würden auf Sprache, Musik, Motorik und ästhetische Bildung gelegt, so Landesrat Achammer. Genehmigt hat die Landesregierung auch die Tabelle der Bildungskreditpunkte, die für wissenschaftliche Arbeit und Bildungstätigkeit zuerkannt werden.
Die Anzahl der Ausbildungsplätze des Masterstudienganges “Bildungswissenschaften für den Primarbereich” ist derzeit auf 150 für deutschsprachige Bewerber, 80 für italienische und 15 für ladinische beschränkt.