Verweis auf Artikels 19 des Autonomiestatuts

Mehrsprachiger Kindergarten in Meran: Kritische Töne aus den Reihen der SVP

Donnerstag, 12. September 2024 | 17:12 Uhr

Von: mk

Die SVP in Meran äußert sich kritisch in Zusammenhang mit einem mehrsprachigen Kindergarten in Meran. Grundsätzlich begrüße man jede Bemühung, die Sprachkompetenz in Südtirol zu fördern. „Als SVP-Meran hatten wir im Jahr 2022 dem Antrag einer Arbeitsgruppe zwar zugestimmt, waren jedoch nicht in die Arbeit dieser eingebunden“, heißt es in einer Aussendung.

Am Beispiel Aostatal erkenne man, welche Konsequenzen bei übereilten Experimenten mit der Sprache drohen. Dort nämlich spiele die französische Minderheit aufgrund ähnlicher Sprachexperimente kaum noch eine Rolle. „Sprache bedeutet Identifikation, und als SVP setzen wir uns entschieden für den Erhalt der deutschen Muttersprache in Südtirol ein“, erklärt Fraktionssprecher Reinhard Bauer.

Die Vorsitzende der Meraner SVP-Frauen und Lehrkraft Beatrix Burger ist überzeugt: „Eine intensive Sprachförderung ab dem Kindergartenalter halten wir für weitaus sinnvoller. Dies sowohl in deutscher und auch italienischer Sprache. Insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund wäre dies von bedeutendem Mehrwert.“

Die Zuständigkeit der Kindergärten und Schulen liege natürlich bei der Bildungsdirektion des Landes, daher sei das Ergebnis der Arbeitsgruppe auch in Relation zu betrachten. Es sei eine Tatsache, dass in urbanen Bildungseinrichtungen bereits heute spürbar weniger Deutsch gesprochen werde als früher.

„Daher hat für uns die Wahrung des Artikels 19 des Autonomiestatuts, der das Recht auf deutsche Bildung garantiert, oberste Priorität. Wir sehen den Vorschlag der Arbeitsgruppe eher im italienischen Kindergarten angesiedelt. Dort könnte die deutsche Sprache verstärkt gefördert werden, um einen wahren Mehrwert zu schaffen“, ist Christoph Mitterhofer überzeugt.

Südtirol sei ein Land mit drei Amtssprachen. Da Italienisch die staatliche Amtssprache sei, würden einige Mitbürger den Wert der deutschen Sprache leider nicht anerkennen oder ihren Erwerb als weniger wichtig betrachten. Dennoch gebe es viele italienischsprachige Bürgerinnen und Bürger, die den Erwerb der deutschen Sprache als fundamental betrachten. „Dies unterscheidet Südtirol von Ländern wie Österreich oder Deutschland, wo ein mehrsprachiges Bildungssystem durchaus sinnvoll sein könnte“, so die Meraner SVP.

„Neue Konzepte und Ansätze im sprachlichen Bildungsbereich müssen für uns zwingend auch im Sinne der Förderung der deutschen Sprache und der Konsolidierung der deutschsprachigen Minderheit erarbeitet werden. Mit dem Ergebnis der Arbeitsgruppe sehen wir dieses Ansinnen leider nicht gewahrt“, heißt es abschließend in einer Aussendung.

Bezirk: Burggrafenamt

Kommentare
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FalscherHase
FalscherHase
Neuling
2 Monate 9 Tage
Im Grund wird hierngesagt: Wir Deutschen brauchen das nicht, aber das wäre doch etwas für die Italiener. Italiener sollen also gerne besser deutsch lernen aber Gott bewahre dass der deutsche Südtiroler mehr Zugang zu Italienisch bekommt. Lieber ändern wir nichts und sorgen dafür, dass die Schüler eine Abneigung vor dem Italienischen haben, es nur bruckstückhaft beherrschen und die Sprache deshalb gleich noch mehr hassen, denn dummerweise ist man im Alltag gezwungen, sie an und zu zu benutzen. Ich habe es selbst erleben müssen, meine Italienischkenntnisse stammen nicht aus der Schule, ich habe es erst in der Arbeit gelernt, wo ich… Weiterlesen »
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