Von: bba
Bozen – Seit einigen Monaten wird in Südtirol geimpft, wobei bestimmte Kategorien Vorrang haben. Vor kurzem wurde auch begonnen, Menschen mit schweren Behinderungen sowie deren Angehörige, Eltern und Pflegepersonen zu impfen und kommt so endlich der Forderung der Vereinigung für Familien mit beeinträchtigen Menschen CONFAD nach.
„Die Eltern von Menschen mit Behinderung werden jetzt geimpft und garantieren so ihren Kindern ein sicheres Umfeld“, sagt der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler. Vor einem Monat hat Renzler eine Anfrage beim zuständigen Landesrat Thomas Widmann eingereicht, die heute schriftlich beantwortet wurde.
In seiner Anfrage wollte Helmuth Renzler zunächst in Erfahrung bringen, wieso das Südtiroler Impfprogramm nur schleppend angepasst wurde und weshalb die genannten Personengruppen nicht wie in anderen Regionen schnellstmöglich in die prioritären Impfkategorien aufgenommen wurden. Weiters hat der Abgeordnete gefragt, aus welchem Grund die Impflisten für diese Kategorien noch nicht ausgearbeitet wurden, innerhalb wann man mit einer Impfung dieser Kategorien rechnen kann und wer entscheidet, welcher Impfstoff für diese fragile Kategorie verwendet wird. Außerdem soll Stellung zu den Impfstoffen genommen werden. Konkret soll Auskunft darüber gegeben werden, ob die Angehörigen von Menschen mit Behinderung unter Berücksichtigung der schweren Familiensituation mit den Impfstoffen von Pfizer oder Moderna geimpft werden können.
„Seit Einreichung meiner Anfrage sind nun mehrere Wochen vergangen und jetzt hat der Sanitätsbetrieb endlich mit der Impfung dieser Personengruppen begonnen. Dennoch ist es wichtig, dass die Verantwortlichen eine klare Position beziehen und den Landtag genau über den weiteren Verlauf informieren“, betont Renzler.
Antworten des Landesrates stimmen zuversichtlich
Gesundheitslandesrat Thomas Widmann hat heute schriftlich zu den Fragen des Abgeordneten Stellung bezogen und zunächst unterstrichen, dass Menschen mit Behinderung im Impfprogramm aufgenommen wurden, und zwar in der Kategorie der besonders gefährdeten Personen (sogenannte „ultrafragili“), da diese einer prioritären Impfkategorie entsprechen.
Weiters hat der Landesrat mitgeteilt, dass in der Sitzung des Führungsgremiums vom 01.03.21 der Auftrag erging, eine entsprechende Liste abzuarbeiten und Personen mit Behinderung und deren Angehörige zu impfen. Kurze Zeit später wurde damit begonnen, Personen des Projektes D.A.M.A zu impfen. Es gibt seitdem regen Kontakt mit den verschiedenen in Südtirol aktiven Vereinigungen. Zudem wurden von der epidemiologischen Beobachtungsstelle Listen erarbeitet und den Hausärzten übergeben, die den Status der Personen bestätigen.
Die Frage zum Impfstart wurde damit beantwortet, dass die Impfungen bereits vor Ostern 2021 begonnen haben und im Moment fortgesetzt werden. Der Staat schreibt vor, dass für diese Kategorie mRNA-Impfstoffe zum Einsatz kommen sollen und die Angehörigen von Menschen mit Behinderung werden mit den Impfstoffen, die zur Verfügung stehen, geimpft. Laut Landesrat Widmann sollte es weiters keinen Unterschied machen, welcher Impfstoff diesen Menschen verabreicht wird, zumal alle Impfstoffe einen sehr guten Wirkungsgrad aufweisen.
„Es ist sehr wichtig, dass diese Kategorie prioritär behandelt wird. In diesem Zusammenhang sind die letzthin aufgetauchten Probleme mit der fehlerhaften Anmeldung dieser Personengruppen auf dem schnellsten Weg zu lösen“, fasst Helmuth Renzler zusammen.