Von: mk
Bozen – Bereits am kommenden Wochenende ist Allerheiligen. Traditionell besuchen in diesen Tagen viele die Grabstätten ihrer verstorbenen Angehörigen auf, wie es der christliche Brauch vorsieht. Die Bozner Stadtverwaltung mahnt allerdings zur Vorsicht.
Um zu verhindern, dass es auf den Friedhöfen zu Menschenansammlungen kommt, werden die Bürger dazu aufgerufen, heuer nicht nur am Feiertag zum Grab zu gehen, sondern schon in den Tagen vorher oder in den Tagen nachher.
Dies soll den Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus dienen. Gottesdienste zu Allerheiligen dürfen zwar stattfinden, es gelten jedoch strenge Regeln.
In Bozen findet die zweisprachige Feier zum Gedenken an die Verstorbenen unter dem Vorsitz von Bischof Ivo Muser am Allerheiligen-Sonntag um 14.30 Uhr nicht auf dem Bozner Friedhof statt, sondern im Dom zu Bozen unter Einhaltung der vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen.
Anlässlich der bevorstehenden Feierlichkeiten zum Gedenken an die Verstorbenen appelliert auch Meraner die Stadtverwaltung an ihre Bürgerinnen und Bürger, Menschenansammlungen auf dem städtischen Friedhof zu vermeiden und die Friedhofsgänge möglichst vor- oder nachzuverlegen.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die am 31. Oktober, am 1. oder am 2. November die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen möchten, werden darum ersucht, dies nach Möglichkeit einige Tage vor oder nach Allerheiligen zu tun. Dadurch sollen Menschensammlungen vermieden und das Ansteckungsrisiko gesenkt werden. Der Zugang zum Friedhof ist auf jeden Fall nur mit Mund- und Nasenschutz erlaubt, ein Sicherheitsabstand von einem Meter zwischen den Besuchern ist einzuhalten.
Der Festgottesdienst am 1. November findet mit Beginn um 14.30 Uhr in italienischer und in deutscher Sprache statt. Die Messe wird von den beauftragten Priestern auf dem Kirchhof gefeiert und akustisch übertragen, sodass die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit haben, diese im Freien auf dem Friedhofgelände zu folgen.
Der Zugang zur Leichenhalle ist ausschließlich bei Trauerfeiern gestattet.
Wichtige Gedenk- und Feiertage im Kleinen feiern
Allerheiligen, Allerseelen und St. Martin sind Gedenk- und Feiertage der Katholischen Kirche, die besonders auch für Kinder wichtig sind. Die Katholische Jungschar Südtirols ruft auf, die Gedenktage im Kleinen zu feiern und mit Kindern diese Tage angemessen zu begehen und zu gestalten.
In wenigen Tagen wird in der Katholischen Kirche das Hochfest Allerheiligen und der Gedenktag Allerseelen begangen. Außerdem findet am 11. November der Martinstag statt. In diesem Jahr jedoch sind Menschenansammlungen auf dem Friedhof sowie Martinsumzüge verboten. „Kinder bekommen mit, dass momentan alles anders ist. Es ist deshalb umso wichtiger, dass wir uns die Zeit nehmen, mit ihnen Rituale und traditionelle Feiern aufrecht zu erhalten. Wir rufen alle Familien auf, die Gedenk- und Feiertage in einer anderen Form mit den Kindern zu gestalten. Auch im kleinen Kreis zu Hause können wir den Verstorbenen und Heiligen gedenken“, merkt Philipp Donat, zweiter Vorsitzender der Katholischen Jungschar Südtirols an.
Die kommenden Gedenk- und Feiertage sind für die Kinder sehr wichtig. Am Hochfest Allerheiligen gedenken wir den Heiligen. Diese Menschen haben Unglaubliches geleistet und können mit ihrem Lebensweg neue Perspektiven eröffnen. Am Gedenktag Allerseelen gedenken wir den Verstorbenen. Auch die Kinder werden mit Tod und Trauer konfrontiert und brauchen Unterstützung und ehrliche Antworten. Gerade die Zeit um Allerseelen eignet sich, um diese Themen angemessen und kindgerecht mit ihnen zu besprechen. „Gemeinsames Beten und Erinnern ist auch zu Hause möglich. Kinder können mit ihren Eltern und Geschwistern Kerzen gestalten und diese für die Verstorbenen anzünden. Der Friedhofsbesuch kann auch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden“, so Donat.
Am 11. November, am Martinstag, gedenken wir dem Hl. Martin, Schutzpatron der Armen. Laut einer Legende teilte der Hl. Martin seinen Mantel mit einem Bettler. Fast in jeder Gemeinde finden am Martinstag Laternenumzüge statt, auf die heuer verzichtet werden muss. „Die Martinsumzüge fallen dieses Jahr leider aus, der Martinstag an sich aber nicht. Über den Hl. Martin, über das Teilen und über Nächstenliebe können Familien auch zu Hause sprechen. Die Legende kann nachgemalt oder auch als Rollenspiel inszeniert werden. Statt des Laternenumzugs können Familien sich bei der Mitmachaktion Zünd ein Licht an der Diözese Bozen-Brixen beteiligen. Feiervorschläge für die kommenden Feier- und Gedenktage sowie die Beschreibung der Mitmachaktion sind auf den Internetseiten der Diözese Bozen-Brixen und der Jungschar zu finden“, so Donat.
Der Toten gedenken und für Menschen in Not spenden
Für viele Südtirolerinnen und Südtiroler gehört zu Allerheiligen und Allerseelen der Friedhofsbesuch dazu. Das gestaltet sich heuer anders. Gar manche werden dem Friedhof Corona-bedingt fernbleiben oder die Gräber außerhalb der Gedenkfeiern besuchen. Bisher haben Freiwillige der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft zu Allerheiligen an den Friedhofseingängen um Spenden für Menschen in Not gebeten. Bei manchen Friedhöfen werden sie das heuer zwar wieder tun, aber an den meisten nicht. Josef Haspinger ist Zentralratspräsident der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Er ruft die Bevölkerung dazu auf, der Vinzenzgemeinschaft ihre Spende per Banküberweisung zukommen zu lassen. „Die Spendensammlung zu Allerheiligen ist eine der wichtigsten Hilfs- und Einnahmequellen für unsere Gemeinschaft“, sagt er. Menschen in Not bekämen damit schnelle und unbürokratische Hilfe.
Kaum jemand in unserem Land kennt die Not der Menschen so gut wie die Ehrenamtlichen der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft, erklärt Josef Haspinger. Häufig unsichtbar, aber unverzichtbar sind die mehr als 500 Helferinnen und Helfer der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft: tagaus, tagein stehen sie im ganzen Land Menschen in Not zur Seite – freiwillig und in 54 eigenständigen Vinzenzkonferenzen und Helfergruppen organisiert. Bei ihrem Dienst am Nächsten sind nicht nur viel Zeit und ein offenes Ohr gefragt, oft braucht es auch finanzielle Unterstützung. Die Mitglieder der Hilfsorganisation seien stets um einen persönlichen und langfristigen Kontakt zu den Hilfsbedürftigen bemüht. Sie können die Gelder daher gezielt einsetzen. Mit den Spenden der Allerheiligensammlung werden unter anderem Lebensmittelgutscheine vergeben und in Härtefällen Haushaltsspesen wie Miete, Strom oder Wasser bezahlt.
Jede Spende an die Vinzenzgemeinschaft kommt Menschen in Not zugute, unterstreicht der Präsident der Vinzenzgemeinschaft: „Der Verwaltungsaufwand ist nachweislich klein und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vinzenzkonferenzen verrichten ihre Tätigkeit für Notleidende gänzlich ehrenamtlich.“ Allerheiligen und Allerseelen bieten die Gelegenheit, einerseits der Toten zu gedenken und andererseits Lebenden Gutes zu tun – heuer auf dem Weg der Bankspende.
Die Zentralverwaltung der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft verfügt über Spendenkonten bei drei Südtiroler Banken, lautend auf: Südtiroler Vinzenzgemeinschaft, Wolkensteingasse 1, Bozen
Raiffeisen Landesbank Bozen IBAN: IT 52 I 03493 11600 000300220230, BIC RZSBIT2B
Südtiroler Sparkasse Bozen IBAN: IT 08 A 06045 11601 000000271200, BIC CRBZIT2B001
Volksbank Bozen IBAN: IT 37 H 05856 11601 050570896042, BIC BPAAIT2B050
Jede örtliche Vinzenz-Konferenz verfügt zudem über ein eigenes Bankkonto, auf welches Spenden überwiesen werden können. Diese Konten können auf der Webseite der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft aufgerufen werden: www.vinzenzgemeinschaft.it/de/spenden/