Von: mk
Meran – Insgesamt elf Speedchecks stehen derzeit entlang der städtischen Straßen in Meran. Weil einige davon – insbesondere jene in der Schennastraße – immer wieder von Vandalen beschädigt wurden, hat die Stadtverwaltung kürzlich beschlossen, die orangefarbenen Kunststoffboxen gegen Boxen aus Metall auszutauschen.
In den letzten Tagen haben neun Radaranlagen bereits eine stabilere Verkleidung erhalten.
Die Ortspolizei Meran verfügt über zwei Radarmessgeräte, die abwechselnd in den verschiedenen Boxen zum Einsatz kommen.
Mobilität – erstes Maßnahmenpaket für den Neustart
Sicherheit geht vor: Um auch während des Neustarts nach der Coronakrise die notwendigen Abstände einhalten zu können, werden eine Reihe von Maßnahmen für den Fußgänger- und Fahrradverkehr getroffen.
Da die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus hauptsächlich über Tröpfcheninfektionen erfolgt, ist Abstand halten die wichtigste Vorsichtsmaßnahme gegen eine weitere Verbreitung. Die Stadtregierung hat in ihrer jüngsten Sitzung ein erstes Maßnahmenpaket geschnürt, um allen Meranerinnen und Meranern eine sichere Mobilität zu ermöglichen.
„In Meran gibt es leider noch viele Gehsteige, die zu eng sind, um die Sicherheitsabstände einzuhalten. Auch das Radwegenetz hat noch Lücken. Es braucht daher Maßnahmen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, wenn sie zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind“, erklärte Bürgermeister Paul Rösch. „Wir haben daher eine Reihe von temporären Maßnahmen beschlossen. Sie stellen keine Revolution dar, sondern basieren auf dem Städtischen Verkehrsplan und setzen Projekte provisorisch um, die sich bereits in Planung befinden, wie zum Beispiel den Radweg in der 4.-November-Straße.“
Meran folgt damit dem Vorbild zahlreicher Städte in Italien, Europa und weltweit. „Zahlreiche Städte – darunter auch Innsbruck, Wien oder Mailand – haben temporär mehr Platz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen geschaffen. Der Hintergrund: Die Kapazitäten der Öffis sind aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen deutlich reduziert. Wenn nun alle auf das vermeintlich sichere Privatauto umsteigen, stecken alle gemeinsam im Stau. Das gilt auch für Meran“, sagte Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer. „Außerdem gilt auch in Zeiten von Corona umso mehr: Zu Fuß gehen und Fahrrad fahren stärken das Immunsystem.“
Maßnahmen für Fußgänger
„In den einzelnen Stadtvierteln müssen Straßen sicherer werden, die von Menschen gerne zu Fuß genutzt werden, weil sie entweder beliebte Spazierwege sind oder die schnellstmöglichen Verbindungen ins Stadtzentrum“, so Rohrer.
§ Schillerstraße wird Wohnstraße: Die Schillerstraße ist für FußgängerInnen eine der direktesten Verbindungen zwischen dem Wolkensteinviertel und dem Stadtzentrum. Der bestehende Gehsteig in der Straße ist jedoch so schmal, dass sich zwei Personen nicht kreuzen können. Daher sollen alle Parkplätze für Anrainer bzw. Abonnenten reserviert werden und direkt auf den Gehsteig verlegt werden. Die Fahrbahn steht Fußgängern, Radlern und Autos gleichermaßen zur Verfügung. Die Straße wird als Wohnstraße klassifiziert, wodurch die Fußgänger den Vortritt haben.
§ Abschnitte der Bäckergasse und des Wiesenwegs werden Wohnstraße: Bei dieser wichtigen Fußgängerverbindung zwischen St.-Vigil-Platz und Untermais gilt Ähnliches wie für die Schillerstraße. Auch in diesen Wohnstraßen können Fußgänger in Zukunft die Fahrbahn benutzen. Die Durchfahrt bleibt weiterhin für alle möglich.
§ Einbahn in der Hagengasse zwischen Rempgasse und Katharinastraße: Die Hagengasse ist als Fußweg und als alternative Radroute (statt der Romstraße) ins Stadtzentrum beliebt, in diesem Abschnitt jedoch ziemlich schmal. Ein Teil der Anrainer fordert daher seit längerem schon eine Verkehrsberuhigung.
§ Ausweisung der 24.-Mai-Straße als Wohnstraße: Für die Neugestaltung der 24.-Mai-Straße wurde bereits ein Projekt genehmigt; die Stadtverwaltung muss nur noch die finanziellen Mittel bereit stellen, bevor die Arbeiten beginnen können. Inzwischen wird die Straße provisorisch umgestaltet, damit sie schon jetzt als neuer Spazierweg genutzt werden kann.
Maßnahmen für die Radmobilität
§ Radweg in der Alpinistraße zwischen Mazziniplatz und Pendlgasse: Heute verlaufen in der Alpinistraße zwei Radstreifen links und rechts der Fahrbahn und nur bis zur Klostergasse. Diese werden nun zu einem Radweg auf einer Fahrbahnseite zusammengeführt, um mehr Platz zum Ausweichen zu schaffen. Gleichzeitig wird der Radweg bis zur Pendlstraße verlängert. Damit entsteht eine schnellere Verbindung für jene, die vom Bahnhof oder Lido kommend Richtung Vinschgertor oder Alfieristraße wollen.
§ Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone in Abschnitten der Otto-Huber-Straße: Die zentrale Radachse in der Leopardistraße wird damit auch nach der Überquerung der Luther-Stegs fortgeführt. Die Otto-Huber-Straße ist heute bereits in Teilen eine Schulstraße und daher zu Schulzeiten für den Verkehr gesperrt. Nun werden die Parkplätze für AnrainerInnen reserviert, wodurch eine weitere Verkehrsberuhigung eintritt.
§ Einrichtung eines provisorischen Fahrradwegs in der 4.-November-Straße: Das bestehende Projekt für die Einrichtung eines Radwegs wird mit provisorischen Elementen umgesetzt, damit der neue Radweg bereits jetzt genutzt werden kann. Er ist die Verlängerung des Radwegs aus der Gemeinde Algund bis zum Meraner Bahnhof.
Die Arbeiten zur definitiven Umgestaltung werden voraussichtlich 2021 erfolgen. Alle Maßnahmen werden in den kommenden Wochen umgesetzt – zunächst provisorisch. Die Stadtverwaltung wird die Auswirkungen genau im Auge behalten und lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, Eindrücke und Beobachtungen an die Dienststelle für Mobilität (rene.rinner@gemeinde.meran.bz.it) zu übermitteln.