Von: mk
Meran – Die Meraner Stadtverwaltung hat den Druck einer Broschüre finanziert, die hörenden Menschen einen Einblick in die Welt gehörloser Menschen gewährt. Das Projekt wurde heute bei einer Pressekonferenz im Rathaus von Bürgermeister Paul Rösch, Sozialstadtrat Stefan Frötscher sowie von der Gebärdesprache-Kursleiterin Veronika Wellenzohn-Kiebacher, von Helga Wallnöfer und Julia Gamper präsentiert.
“Es ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft, dass wir die Welt aus der Perspektive unserer Mitmenschen zu sehen vermögen. Je mehr verschiedene Weltwahrnehmungen wir kennen, desto besser verstehen wir unsere Mitmenschen. Die Gemeinde Meran möchte allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in eine ganz besondere Welt ermöglichen, die sich viele von uns nur schwer vorstellen können: jene der gehörlosen Menschen. Ein Leben ohne Gehör ist immer auch mit Herausforderungen verbunden. Daher bietet diese Broschüre neben interessanten Fakten zur Gehörlosigkeit auch nützliche Tipps und Hinweise, wie die Kommunikation mit gehörlosen Menschen im Alltag gelingen kann”, erklärten Rösch und Frötscher.
“Entstanden ist die Broschüre in Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Kommunikatonszentrums KommBi Innsbruck, welches mit dem Gehörlosenverband Tirol das Büchlein Einblick in die Welt der Gehörlosen ausgearbeitet hat. Dieses galt als Ausgangspunkt und Vorbild für die von der Gemeinde Meran gedruckte Broschüre. Die Informationen wurden an die Südtiroler Gegebenheiten angepasst und teilweise ergänzt”, sagten Wallnöfer und Wellenzohn.
Filmabend am Tag der Gebärdensprachen
Einen Einblick in ein Leben mit Gehörlosigkeit können die beiden Filme bieten, die anlässlich des internationalen Tages der Gebärdensprache am Montag, 23. September 2019 im Ariston Kino Meran gezeigt werden. Um 18.00 Uhr: “Ein Sommer in der Provence” von Rose Bosch. In deutscher Sprache. Um 20.00 Uhr: “La Famiglia Belier” von Éric Lartigau. In italienischer Sprache. Der Eintritt zu den Filmvorführungen ist frei.
Weitere Sensibilisierungsaktionen geplant
“Wir wollen weiterhin ein offenes Ohr für die Anliegen gehörloser und hörgeschädigter Menschen haben und mit weiteren Projekten konkrete Schritte setzen, um Aufklärungsarbeit zu leisten, die Kommunikationsbarrieren zu verringern und allen gehörlosen und schwerhörigen BürgerInnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in Meran leichter zu machen”, betonte Sozialstadtrat Frötscher.
So wurde zum Beispiel die Gebärdersprache-Lehrerin Veronika Wellenzohn-Kiebacher beauftragt, einen eintägigen gemeindeinternen Fortbildungskurs zu leiten, um den Gemeindebediensteten grundlegende Kenntnisse zum Umgang mit gehörlosen Menschen zu vermitteln.