Von: luk
Meran – Die Liste Rösch/Grüne präsentierte heute bei einer Pressekonferenz den ersten Teil ihres Programms für den Neustart, das die Liste schon im ersten Jahr nach der Wahl umsetzen will. Mit dabei waren die Listenspitze und die Kandidaten Christiana Bortolotti, Valentine Innerhofer, Patrycja Pierchala und Heini Tischler.
„Neben unserem regulären Wahlprogramm haben wir einen eigenen Plan für den Neustart nach der Pandemie ausgearbeitet, den wir in den kommenden Wochen in drei Abschnitten vorstellen werden“, erklärte Listenführerin Madeleine Rohrer. „Es handelt sich um konkrete, rasch umsetzbare Maßnahmen, die allen helfen sollen, die von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen sind.“
„Wir stehen für ein solidarisches, menschenfreundliches Meran, in dem Lebensqualität nicht eine Frage der Brieftasche ist. Jeder Mensch in Not hat es verdient, von der Gemeinschaft unterstützt und aufgefangen zu werden – unabhängig vom Alter, der Sprache oder der Herkunft“, sagte Bürgermeisterkandidat Paul Rösch. „Nach dieser Maxime haben wir schon in der letzten Amtsperiode stets gehandelt. Und in dieser schwierigen Zeit ist das soziale Netz noch wichtiger.“
Gemeinsam für eine soziale Stadt
„Die aktive Nachbarschaftshilfe und das Engagement zahlreicher Freiwilliger in Vereinen und Initiativen waren einer der positiven Aspekte der Pandemie. Jeder Mensch braucht Lebensmittel, Kleidung und Medikamente, manchmal aber auch einfach nur ein paar aufmunternde Worte oder ein freundliches Gespräch“, so Rösch. Damit dieser Gemeinschaftssinn erhalten bleibt, will die Liste Rösch/Grüne die Hilfsangebote von Vereinen und Freiwilligen finanziell und logistisch unterstützen und weiterführen.
Lokal aktiv und vernetzt sind auch die Stadtviertelkomitees. „In der letzten Amtsperiode haben wir den Stadtvierteln erstmals ein eigenes Budget für ihre Vorhaben übertragen, was ein voller Erfolg wurde. Wir alle sehen, wie wichtig die Arbeit der Komitees in den Stadtvierteln ist, daher wollen wir ihr Budget verdoppeln“, unterstrich der ehemalige Vizebürgermeister Andrea Rossi.
“Wohnraum schaffen”
Das soziale Netz brauche Menschen und ihr Engagement, es braucht aber auch Einrichtungen und Räumlichkeiten. Dafür habe die Liste Rösch/Grüne ebenfalls Vorschläge, die sie kurzfristig umsetzen will.
„Mit der St.-Nikolaus-Stiftung haben wir im Vorjahr bereits ein Projekt zur Schaffung von Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigung in der St.-Franziskus-Straße auf den Weg gebracht, das derzeit leider auf Eis liegt. Dieses beispielhafte Projekt werden wir so schnell wie möglich realisieren“, betonte Heini Tischler, ehemaliger Primar am Meraner Krankenhaus und in der letzten Amtsperiode als Gemeinderat Sonderbeauftragter für Menschen mit Beeinträchtigung.
„Auch junge Familien brauchen leistbaren Wohnraum. Im letzten Jahr haben wir mit dem Wohnbauinstitut bereits über ein konkretes Projekt in der I.-Mai-Straße gesprochen. Dort wollen wir 35 Wohnungen mit günstiger Miete und gemischter Nutzung schaffen: für junge Familien, Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung“, so Ex-Stadträtin Rohrer.
Ein zweiter konkreter Ansatz der Liste Rösch/Grüne sind Mehrgenerationenhäuser. „In diesen Häusern mit mehreren Wohnungen zu günstigen Mieten bilden junge Familien und ältere Menschen eine Hausgemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und hilft. Ein solches Mehrgenerationenhaus lässt sich mit einigen Anpassungsarbeiten im alten Schulgebäude von Sinich relativ rasch einrichten“, sagte Rohrer.
Selbstbestimmtes Leben im Alter
“Das Mehrgenerationenhaus schafft nicht nur günstigen Wohnraum, sondern ist auch ein innovatives Modell, wie Seniorinnen und Senioren im Alter selbstbestimmt leben können. Die letzten Monate haben deutlich gemacht, wie wichtig ein individuell abgestimmtes Betreuungsangebot für die Lebensqualität der Senior*innen ist. Es braucht für jeden Menschen ein passendes Modell, das seinen Bedürfnissen entspricht und gleichzeitig ein autonomes Leben ermöglicht“, so der ehemalige Gemeinderat Tischler.
„Betten für Pflegebedürftige wie im neuen St.-Josef-Heim sind wichtig. Doch es braucht für die älteren Menschen auch neue Modelle, wie eben ein Mehrgenerationenhaus oder Wohngemeinschaften, in denen man sich Pflegekräfte teilt. Daneben wollen wir auch das Angebot an Betreutem und Begleitetem Wohnen ausbauen, indem die Wohnungen der Gemeinde schrittweise saniert und umgestellt werden“, unterstrich Tischler.
Unterstützung für Senioren im Alltag
Neben den Betreuungsangeboten gebe es eine Reihe von Diensten, die den Senioren das Leben leichter und schöner machen. „Nach dem Schock der Pandemie müssen wir die älteren Menschen wieder zurück in unsere Mitte holen. Wir wollen Dienste wie den Hauspflegedienst ausbauen und die Öffnungszeiten des Tagespflegeheims verlängern“, so die Sozialbetreuerin Patrycja Pierchala. „Wichtig für die Seniorinnen und Senioren sind auch lokale Treffpunkte. Es braucht daher Tagesstätten ähnlich der ihm Kurmittelhaus auch in anderen Stadtvierteln, z. B. in der alten Bibliothek in Sinich.“
„Für alle selbständigen Seniorinnen und Senioren wollen wir Hilfsmittel wie Aufstehhilfen, Treppenlifte oder Sensoren fördern, die Stürze melden, die eine wertvolle Unterstützung für ein sicheres und würdevolles Leben im eigenen Zuhause sind“, betonte Pierchala. „Damit die Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause führen können.“
Gesundes Leben in allen Aspekten
Die Pandemie habe außerdem gezeigt, wie wichtig ein effizientes und gut vernetztes Gesundheitssystem ist. „Den Bürgerinnen und Bürgern ein gesundes Leben zu ermöglichen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Politik. Für die ärztliche Versorgung ist die Gemeinde zwar nicht direkt zuständig, sie sollte dennoch Hand in Hand mit Sanitätsbetrieb und Krankenhaus arbeiten und Unterstützung anbieten: bei der Kommunikation, bei der Logistik und wo immer es nötig und sinnvoll ist“, so Valentine Innerhofer, Krankenpflegerin und Vizekoordinatorin der Inneren Medizin am Meraner Krankenhaus.
„Ein gesundes Leben beginnt aber schon bei der Prävention: Deshalb setzen wir uns für saubere Luft und eine Reduktion der Lärmbelastung ein, für gesunde Ernährung in den Mensen und außerhalb, für Bewegung und sportliche Aktivitäten, beispielsweise durch die Fortsetzung des Projekts Meran beWegt und die Schaffung attraktiver Sportanlagen und sicherer Fahrrad- und Fußwege, damit Sport und Bewegung für alle möglich sind“, so Innerhofer.
„Achtsame Bewegung stärkt nachgewiesenermaßen das Immunsystem. Genauso wichtig ist es, dass wir uns bewusste Inseln tiefer Ruhe und Entspannung im Alltag schaffen, die uns regenerieren lassen“, sagte Yogalehrerin Christiana Bortolotti.
Nach den Maßnahmen im Bereich Soziales und Gesundheit wird die Liste Rösch/Grüne demnächst auch ihre Vorschläge für den Neustart von Wirtschaft, Kultur und Sport sowie für den Bildungssektor und für Kinder und Jugendliche vorstellen.