Von: mk
Meran – Gestern Abend hat der Gemeinderat mit 27 Ja-Stimmen und einer Enthaltung den Sozialplan 2020-2022 der Stadtgemeinde Meran genehmigt. Angenommen wurden dabei auch drei von den Oppositionsvertretern eingereichte Abänderungsanträge.
Auf Vorschlag des Ratsmitglieds Kurt Duschek (Gemischte Fraktion) wurde die Stadtregierung dazu aufgefordert, die Möglichkeit zu prüfen:
– dass Senioren und Menschen mit motorischen und psychischen Einschränkungen in Zukunft die Freizeiträume des ehemaligen Kurmittelhauses an der Huberstraße auch am Samstag und Sonntag benutzen dürfen;
– dass diese Freizeiträume von Montag bis Freitag auch vormittags von 9.00 bis 12.00 Uhr zugänglich sind;
– dass den Besuchern auch ein TV-Gerät zu Verfügung gestellt wird.
Die Stadtverwaltung wird auch die Möglichkeit überprüfen, die Öffnungszeiten der Tagesstätte auszudehnen.
Ratsmitglied Francesca Schir (Gemischte Fraktion) forderte hingegen in den neuen Sozialplan ein Register der Hauspflegekräfte einzufügen sowie eine Sonderkommission einzusetzen, welche die Aufgabe haben soll, jede Form von Intoleranz und Gewalt zu beobachten und in Zusammenarbeit mit den Schulen und den hiesigen Vereinen entsprechende Vorbeugungs- und Gegenmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.
Tappeinerweg: Kranke Kiefer muss gefällt werden
Morgen wird die fast 30 Meter große Kiefer gefällt, die beim Tappeinerweg gleich oberhalb des Trinkbrunnens beim Tappeinerdenkmal gewachsen ist.
“Bei den Kontrollen wurden schwere Schadsymptome festgestellt, die leider nicht mehr sanierbar sind – insbesondere im unterem Bereich des Stammes. Neben der Sichtkontrolle wurde auch eine instrumentelle Zusatzkontrolle mit einem Resistographen durchgeführt, das heißt mit einem Bohrer, der den Holzwiderstand misst und dadurch abgebautes Holz im Innern des Stamms feststellt”, erklärte Stadtgärtnerei-Direktorin Anni Schwarz.
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der Baum aufgrund der Schadsymptome massiv umsturzgefährdet ist und daher gefällt werden muss.
Merans Gratis-Bike-Sharing macht Schule
Am 25. Oktober fiel der Startschuss für das Pilotprojekt Bike Sharing in Meran. Derzeit sind insgesamt 114 Bürger als Nutzer registriert. Diese zukunftsweisende Dienstleistung erweckt aber auch das Interesse der Nachbargemeinden. So war gestern der Bürgermeister von Lana Harald Stauder zu Besuch in der Kurstadt, um sich vor Ort über dieses neue Mobilitäsangebot genauer zu informieren.
Seit Oktober gibt es an vier Stationen in Meran rund um die Uhr kostenlos Citybikes auszuleihen. Der Bürgermeister von Lana Harald Stauder traf sich gestern mit dem Bürgermeister von Meran Paul Rösch, um sich vor Ort ein Bild von dem innovativen Bike-Sharing Dienst zu machen.
Beide Gemeinden arbeiten aktiv an Alternativen zum steigenden PKW-Verkehr. Lana hat ambitionierte Pläne zu einem Bike Sharing, vor allem, um den Bahnhof Burgstall besser an das Dorf anzubinden. In Meran setzt das Ressort Mobilität von Stadträtin Madeleine Rohrer unter anderem mit dem Interreg Italien-Schweiz Projekt MENTOR starke Zeichen: ein digitaler Gratis-Verleih von Fahrrädern und die derzeit laufende erste öffentliche Vorführung eines autonomen Shuttle in Italien zeigen wie Mobilität von morgen geht.
Bürgermeister Stauder zeigte sich vor allem von der Einfachheit des Bike Sharing in Meran beeindruckt.
“Am Sandplatz, am Kornplatz, beim Bahnhof Meran und beim Bahnhof können rund um die Uhr 60 Citybikes kostenlos ausgeliehen werden. Die Leihe und das Entsperren der Fahrräder erfolgen über das Handy. Mit der App „MOQO Home“ können die alarmgesicherten Smart Locks – intelligente Fahrradschlösser – geöffnet und geschlossen werden. Das neue Bike-Sharing ist Teil des Interreg-Projekts MENTOR”, sagte Lochmann.
Bürgermeister Paul Rösch bestätigte seine Begeisterung für dieses Projekt. „Die Menschen wollen mobil sein und gerade das Stadtzentrum einfach erreichen: Das Fahrrad ist dafür das ideale Mittel. Und jedes Mal, wenn jemand sich dafür aufs Fahrrad setzt statt ins Auto, entlastet das die Meraner Straßen vom Verkehr. Wir müssen Städte für Menschen bauen, nicht für den motorisierten Individualverkehr. Wir müssen ein Umfeld schaffen, in dem sich die Menschen gerne zu Fuß oder mit dem Rad bewegen – das steigert die Lebensqualität vor Ort und die Attraktivität von Wohnvierteln und dem Stadtzentrum und damit die der gesamten Gemeinde. Bikesharing ist dafür ein nützlicher Baustein”, unterstrich Rösch.
“Die Idee hinter dem digitalen Bike-Sharing-Dienst ist es, einen weiteren Baustein für eine vernetzte Mobilität zu schaffen. Wir stellen Räder rund um die Uhr zur Verfügung, vor allem für die kurzen, schnellen Alltags- und Freizeitwege, und wollen damit die Mobilitätsdienstleistung für die Meranerinnen und Meraner verbessern. Bessere Mobilität heißt weniger Verkehr. Langfristig wollen wir Meran für kollaborative Mobilitätsformen „fit“ machen. Sharing-Angebote, wie auch das kürzlich gestartete Carpooling, sind Teil einer breiter Palette von Möglichkeiten, insbesondere für die erste bzw. letzte Meile. Sharing-Angebote müssen Teil der Stadtplanung sein, vor allem für das Areal um den Bahnhof, aber auch für das Kasernenareal. In diesem Sinne sind sechzig Bike-Sharing-Fahrräder nur ein erster Schritt. Wir gehen davon aus, dass das Bike-Sharing großen Anklang findet und in den kommenden Jahren Schritt für Schritt ausgebaut wird. Dann können mehr Fahrräder zur Verfügung gestellt und bei Bedarf auch neue Stationen eingerichtet werden“, erklärte Rohrer.
Das Projekt wird über das Interreg Programm V-A Italien-Schweiz finanziert und gehört zum dreijährigem Projekt MENTOR, bei dem auch SASA, NOI Techpark und die Schweizer Partner Postauto und Brig-Glis beteiligt sind. Das Projekt will das Konzept ‘Mobiltät als Service’ in der alpinen Realität testen und durch Vernetzen von Echtzeitinformationen eine bequemere und intelligente Nutzung öffentlicher und nachhaltiger Verkehrsmittel möglich machen.
Alle Informationen zu diesem neuen Dienst gibt’s unter www.gemeinde.meran.bz.it/bikesharing.