Von: mk
Bozen – Extrembergsteiger Reinhold Messner macht sich Sorgen um die EU. Europa sei durch die jeweiligen Vetos zum Thema der Migration gelähmt und stecke deshalb in der Falle. „Die Politik ist die Kunst des Kompromisses. Wenn wir dieses Prinzip aufgeben, hat Europa keine Zukunft“, erklärt Messner gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa.
Der ehemalige EU-Abgeordnete der Grünen kritisierte dabei auch die Position des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz, der vorschlug, die EU-Außengrenzen zu schließen, „die Österreich nicht hat“. Dasselbe gelte für den „Vorschlag von Flüchtlingslagern in Libyen, den Tripolis klarerweise nicht akzeptieren wird“.
Messner meinte, dass nur „sechsjährige Kinder“ auf diese Weise an Probleme herangehen würden. Gleichzeitig kritisierte er, dass Kurz versprochen habe, Ungarn wieder zurück nach Europa zu holen. Stattdessen bringe er Österreich zu Ungarn.
Laut Messer habe Merkel noch nicht das Handtuch geworfen, da sie die EU retten wolle, doch ohne einen Rahmen und bestimmten Optionen sei es unmöglich, Politik zu machen. „Leider wiederholt sich die Geschichte und Europa machte alle 20 bis 30 Jahre einen Schritt zurück – zur Freude von Trump und Putin“, erklärte Messner abschließend.