Von: mk
Bozen – Der Metrobus ist schon seit einiger Zeit eine beschlossene Sache und dafür braucht es auch Bushaltestellen für den Zu- und Ausstieg. Geplant sind sieben Bushaltestellen – also 14 Wartehäuschen – zum Preis von 822.250,46 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Dies erklärten die Freiheitlichen am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Sie haben die Informationen aus der Antwort auf eine Landtagsanfrage entnommen.
„Wenn diese Summe auf die sieben Bushaltestellen aufgeteilt wird, kostet eine Bushaltestelle 117.000 Euro (zuzüglich MwSt.) oder jedes Wartehäuschen 58.500 Euro (zuzüglich MwSt.). Einfache Bushaltestellen, die entlang der Straßen stehen, kosten heutzutage an die 15.000 Euro. Wir sprechen hier also von einer Verdreifachung der Kosten. Wie man aus der Landtagsanfrage weiters entnehmen kann, begann man zunächst an eine einfache Infrastruktur und Ausstattung zu denken. Erst später schwenkte man auf ein eigenes Design um, das diese Kosten hervorbrachte“, erklären die Freiheitlichen.
Für sie stellt sich die Frage, ob man sich das leisten kann bzw. soll. „Jedenfalls sollte das Land dem Bürger genau erklären, was hier gebaut wird und wo diese Kosten entstehen. Eine weitere Frage ist jene nach den Werbeeinnahmen, die von den geplanten Werbeflächen eingehen. Bei jedem Projekt ist auch immer daran zu denken, dass die Erhaltungs- bzw. Folgekosten zu bezahlen sind. Alles Fragen, welche ich mit einer weiteren Landtagsanfrage ergründen möchte. Der Bau dieser sehr teuren Bushaltestellen sollte jedenfalls überdacht werden“, erklärt der Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker.
„Überetscher Bahn ist für die SVP wohl gestorben“
Bekanntlich hoffen die Überetscher immer noch auf eine Bahn. Auch die Freiheitlichen haben eine Bahnlösung schon immer befürwortet – sei es auf Gemeinde – als auch auf Landesebene. Es gibt auch den Verein für den Bau der Überetscher Bahn.
„Wenn man jedoch bei den Bushaltestellen für den Metrobus solche Summen ausgeben will, ist es unvorstellbar, dass man in naher Zukunft an den Bau der Überetscher Bahn denkt. Ich denke, dass man anhand der geplanten Ausgaben für die Bushaltestellen genau sieht, dass die Bahn für die SVP gestorben ist. Hier sollte die Landesregierung bzw. die SVP den Überetschern reinen Wein einschenken statt sie mit falschen Hoffnungen zu blenden“, erklären die Freiheitlichen
„Ja zur Überetscher Bahn“
Die Freiheitlichen würden sich jedenfalls immer noch für den Bau der Überetscher Bahn ausssprechen, weil die Bahn die beste und attraktivste Lösung für das Überetsch sei. „Die Vinschger Bahn wird nun elektrifiziert (diesbezüglich wurde ein freiheitlicher Beschlussantrag am 7. Mai 2013 angenommen) und man denkt an eine Anbindung an die Schweiz und Österreich. Weiters sollen im ganzen Land neue Bahnen entstehen, Bürgerinitiativen und Promotorenkomitees formieren sich hierfür und das ist auch gut so. Jedoch ist es nicht verständlich, weshalb das Überetsch auf die historische Bahn hingegen verzichten soll. Statt exquisiter Bushaltestellen für den Metrobus hätten die Überetscher lieber ihre Überetscher Bahn zurück“, erklärt Stocker abschließend.