Von: mk
Bozen – Die österreichische Familienministerin Juliane Bogner-Strauß ist heute auf Antrittsbesuch in Südtirol. Am Vormittag führte sie ein Gespräch mit Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Im Zeichen des Austausches und des voneinander Lernens stand der heutige Besuch der Bundesministerin für Familien und Jugend der Republik Österreich, Juliane Bogner-Strauß, im Landhaus in Bozen.
“Österreich ist für uns eine Benchmark”, erklärte nach dem Gespräch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Südtirol orientiere sich gerne an Österreich, da der Vergleich mit anderen italienischen Regionen hinke. Gesprochen wurde über die Rolle der Familie, die Vereinbarkeit von Familien- und Arbeitsleben, die Kleinkindbetreuung, die Frauen- und die Jugendpolitik.
“Wir haben festgestellt, dass die Herausforderungen durchwegs ähnlich gelagert sind”, sagte Landeshauptmann Kompatscher. “In der Familienpolitik geht es um die Frage, was macht es Familien leichter, sich für Kinder zu entscheiden. Dabei sind die Leistungsansätze und die Wertungen ähnlich gelagert, wir haben aber festgestellt, dass sich die Leistungsniveaus unterscheiden.”
Ministerin Strauß-Bogner sprach von einem “herzlichen Empfang und einem wunderbaren Austausch” bei ihrem “Antrittsbesuch in Südtirol”. Das Gespräch mit Landeshauptmann Kompatscher, an dem auch Familienlandesrätin Waltraud Deegteilnahm, habe einen Vergleich ermöglicht. “In Österreich arbeiten wir derzeit stark am Ausbau der Kleinkindbetreuung, die derzeit 28 Prozent der Kinder unter drei Jahren erreicht. Das Arbeitsangebot für Frauen ist noch nicht ausgeschöpft. So könnten wir mehr Frauen eine Berufstätigkeit ermöglichen”, berichtete Bogner-Strauß. Die drei unterschiedlichen Betreuungssysteme für Kleinkinder, die sie in Südtirol kennengelernt habe, bezeichnete sie als beispielhaft.
Bereits am Morgen hatte die österreichische Bundesministerin Bogner-Strauß gemeinsam mit Familienlandesrätin Deeg dem Eltern-Kind-Zentrum Elki in Bozen einen Besuch abgestattet. Durch ihre vielfältigen Angebote seien die Eltern-Kind-Zentren, die es beinahe in ganz Südtirol gibt, wichtige Anlaufstellen für Familien und ein Treffpunkt der Generationen, hob die Familienlandesrätin hervor. In diesem Zusammenhang gingen Bogner-Strauß und Deeg auch auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Arbeitsleben ein und sprachen sich für den Ausbau der Kleinkindbetreuung und der Ferien- und Nachmittagsbetreuung aus. Zudem gelte es, neue Arbeitszeitmodelle zu schaffen, um Familien- und Arbeitszeiten besser aufeinander abzustimmen.
Die Molekularbiologin und Biochemikerin Juliane Bogner-Strauß, die seit 2013 an der TU Graz assoziierte Professorin am Institut für Biochemie ist, bekleidet seit einem halben Jahr das Amt der österreichischen Bundesministerin für Familie und Jugend, im Jänner kam die Agenda Frauen dazu. Die 46-jährige Ministerin stammt aus der Steiermark.