Von: mk
Bozen – 40.000 Pendler muss Bozen täglich bewältigen, 23.000 davon kommen aus dem Überetsch. Während die Landesregierung mit einem Metrobus das Problem in den Griff bekommen will, wird in regelmäßigen Abständen die Forderung nach einer Überetscher Bahn laut. Der Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi will nun gänzlich neue Wege beschreiten.
Bei der nächsten Stadtratssitzung soll als Personentransportsystem das sogenannte “Skybus Network” vorgestellt werden. Dabei handelt es sich um ein System mit autonom motorisierten Fahrkabinen auf Tragseilen. Hinter „Skybus Network“ steckt eine Südtiroler Gesellschaft, die von 23 Experten ins Leben gerufen wurde und von Karl Trojer aus Terlan koordiniert wird. Der Bozner Stadtrat verspricht sich von dem Projekt eine leisere und vibrationsärmere Lösung, als dies etwa bei einer Bahnverbindung der Fall wäre, während die Gesellschaft vorhat, mehrere vergleichbare Projekte in ganz Südtirol zu verwirklichen.
Bürgermeister Caramaschi und Stadtrat Luis Walcher werden demnächst zudem einen Termin mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Florian Mussner vereinbaren und über die Finanzierung der Vorzugsspur für Busse in der Drususstraße, zwischen der Sorrentostraße und dem Hadrianplatz sprechen.
Caramaschi kritisierte bei der jüngsten Stadtratssitzung außerdem, dass „der Landeshauptstadt drei bis vier Millionen Euro jährlich“ fehlen würden, die „unter einer anderen Betrachtungsweise der Kriterien der Stadt Bozen zustehen würden“. Der Bürgermeister unterstrich dabei, dass „die Stadt mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert ist, die bedeutende Kosten generieren und auf die zentrale Rolle der Stadt zurückzuführen sind“. Unter anderem nannte Caramaschi die Pendler, die für eine Belastung sorgen würden. Kosten entstünden beim vermehrten Verkehrsaufkommen, den Infrastrukturen und der Verkehrsregelung.
Außerdem sei die Landeshauptstadt mit einem weit höheren Flüchtlingsaufkommen konfrontiert, als die meisten Gemeinden Südtirols, erklärte Caramaschi. „Es ist nicht meine Absicht, mich zu beklagen und um ein Almosen zu betteln, sondern dass die Fakten sachlich untersucht werden und die Vergabe der Beiträge anhand der Herausforderungen, die auf die Gemeinde lasten, vergeben werden“, erklärte Caramaschi nach der jüngsten Stadtratsitzung.