Von: mk
Bozen – Bereits seit vielen Jahren arbeiten der Alpenverein Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband Südtirol im Bereich Erhaltung unserer Natur- und Kulturlandschaft eng zusammen. Die neue Landesobfrau des Heimatpflegeverbandes, Claudia Plaikner, möchte diese Tradition nicht nur beibehalten, sondern will sie weiter ausbauen. Aus diesem Grunde hat sie unlängst die Vorsitzenden von AVS und Dachverband, Georg Simeoni und Klauspeter Dissinger, mit ihren Geschäftsführern, Ausschussmitgliedern und Mitarbeitern zu einer Aussprache eingeladen.
Erfreut darüber, dass so viele ihrer Einladung gefolgt waren, ging die Landesobfrau gleich in medias res und spricht das neue Raumordnungsgesetz an.
„Jetzt, wo der zuständige Landesrat den partizipativen Teil für abgeschlossen erklärt hat, kommt bei allen drei Verbänden großes Unbehagen auf, denn nur sehr wenige der eingebrachten Vorschläge wurden, so geht es aus dem letzten Entwurf hervor, in das Gesetz bisher aufgenommen. Nun wird auf der Ebene der Beamten, die oftmals einem Diktat unterliegen, was der Sache nicht unbedingt dienlich ist, weitergearbeitet. Hinzu kommt, dass ein Drittel des Gesetzes mit Durchführungsbestimmungen geregelt werden wird, von denen wir nicht wissen, was da auf uns zukommt. Die drei Verbände sehen mit großer Sorge dem neuen Raumordnungsgesetz entgegen, denn der Druck auf den Raum und die Landschaft, der von wirtschaftlich geprägten Interessensgruppen kommt, ist enorm und birgt große Gefahren in sich“, erklärt der Heimatpflegeverband in einer Aussendung.
In diesem Zusammenhang wrude auch der geplante skitechnische Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal angesprochen – „ein Projekt, das von den Betreibern sehr präpotent vorangetrieben wird und auf reinem Profitdenken fußt“. Dabei haben die drei Verbände mehrfach Alternativen aufgezeigt und auf den Wert der Kulturlandschaft des Lantauferertales hingewiesen.
Sorgen bereiten den Verbänden auch die Bergradfahrer (Mountainbiker), die sich in immer höhere Regionen vorwagen und mit ihren rasanten Abfahrten (Downhill) nicht nur das Wild stören, sondern die sensiblen Böden ruinieren und für die friedliebenden Bergwanderer mitunter eine Lebensbedrohung darstellen.
Ähnlich wie beim Raumordnungsgesetz sei es den drei Verbänden auch beim Thema Almerschließungen ergangen. „Denn obwohl wir in die vom Land eingerichtete Arbeitsgruppe geholt wurden und unsere Vorschläge deponieren durften, wurden diese bis heute nicht in ein verbindliches Gesetz aufgenommen, sondern das zuständige Landesamt hat Kriterien ausgearbeitet, die mit den Mitgliedern nicht vereinbart wurden. Die Liste mit den verschiedenen zu schützenden Almen ist hingegen verschwunden“, erklären die Verbände.
Am Ende der rund zweistündigen Unterredung wurde festgehalten, dass es zu einer ihren institutionellen Aufgaben gehört, sich für den Erhalt unserer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft sowie für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen und der künftigen Generationen einzusetzen. Dementsprechend will man auch weiterhin die Kräfte bündeln und punktuell die notwendigen Initiativen ergreifen. Es wurde beschlossen, sich künftig mindestens zweimal pro Jahr zusammenzusetzen, um über die verschiedenen Anliegen zu diskutieren und den operativen Teil über die digitalen Medien abzuwickeln. Zufrieden über die Aussprache und voller neuer Impulse haben sich die drei Verbände wieder getrennt, um ihrem Tagesgeschäft nachzugehen.