Von: luk
Meran – Verärgert zeigten sich Merans Bürgermeister Paul Rösch und Schulstadtrat Stefan Frötscher bei der heutigen Pressekonferenz über die geringen Fortschritte bei einer Lösung der Raumprobleme der Mittelschule Obermais. „Für die bisher angestrebte Lösung sind wir auf das Entgegenkommen anderer angewiesen. Aber wir wollen keine Spielchen mehr spielen und nicht länger warten“, sagte Rösch. Wenn bis Jahresende keine Einigung erfolgt, will die Gemeinde sich nach Alternativen umsehen, die sie selbst verwirklichen kann.
Ein vorübergehender Umzug ins Maiense-Gebäude und danach eine dauerhafte Lösung in der Ex-Böhler-Klinik: So sah der bisherige Plan der Meraner Stadtregierung aus. Doch beide Gebäude befinden sich nicht in Gemeindebesitz: Das eine gehört der Sandplatz GmbH, das andere dem Land Südtirol. „Wir kommen derzeit nicht voran, weil die Lösung nicht allein in unserer Hand liegt“, sagte Rösch und verwies auf die Unschlüssigkeit der Landesregierung hinsichtlich der Zukunft des Ex-Böhler-Gebäudes und die finanziellen Forderungen der Sandplatz GmbH, der das Maiense-Gebäude gehört. „Natürlich will jeder nur seine Schäfchen ins Trockene bringen. Aber wir können nicht länger Spielchen spielen. Denn unsere Schäfchen, das sind die Obermaiser Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und die Lehrkräfte, deren Schule aus allen Nähten platzt.“
Die Übergangslösung im Maiense-Gebäude droht derzeit am zu hohen Finanzbedarf zu scheitern. „Wir können aus rechtlicher Sicht nicht über zwei Millionen Euro für die Miete und die bauliche Adaptierung einer Übergangslösung ausgeben. Wenn wir nach zehn Jahren ausziehen, ist das Geld für die Gemeinde verloren“, sagte Schulstadtrat Stefan Frötscher. Deshalb denkt man im Rathaus nun an einen Zubau am Schulgebäude in der Georgenstraße, das der Gemeinde gehört und an dem folglich auch größere Investitionen möglich wären.
In jedem Fall soll eine Entscheidung zur Zukunft der Obermaiser Mittelschule noch in diesem Jahr fallen: „Bis Jahresende brauchen wir eine Einigung sowohl zur Zukunft des Böhler-Gebäudes als auch in Hinblick auf einen Umzug ins Maiense-Gebäude. Ansonsten müssen wir selbst aktiv werden“, kündigte Bürgermeister Rösch an.