Von: mk
Bozen – Nachhaltigere Mobilität ist eines der wichtigsten Ziele in Südtirol. In den letzten Jahren hat die Zahl der umweltfreundlichen, Hybrid- und Elektrofahrzeuge, auch dank Förderungen seitens des Landes, von Jahr zu Jahr exponentiell zugenommen. 2022 sind 46.694 Hybrid- und 6.778 Elektroautos in Südtirol zugelassen. Gleichzeitig steigt aber auch der Verkehr insgesamt in Südtirol, wie aus Erhebungen vom Landesinstitut für Statistik ASTAT hervorgeht.
Die Zählstelle von Frangart auf der Schnellstraße Meran-Bozen (MeBo) verzeichnete 2022 mit 41.523 Fahrzeugen pro Tag den höchsten durchschnittlichen Tagesverkehr in Südtirol (+11,3 Prozent gegenüber 2021). Am Flughafen Bozen wurden 66.179 Fluggäste abgefertigt; am meisten davon im Juli.
Förderungen für E-Fahrzeuge und Ladestationen im Jahr 2022
Im Jahr 2022 wurden vom Land 2.995 Elektromobilitätsbeiträge genehmigt (+23,4 Prozent gegenüber 2021), davon 976 Beiträge für den Ankauf eines reinen Elektrofahrzeuges (BEV; +30,8 Prozent gegenüber 2021), 223 Zuschüsse für den Ankauf eines Plug-In-Hybridfahrzeugs (PHEV; +64,0 Prozent), 317 Zuschüsse für den Ankauf eines Zwei-, Drei- oder Vierradelektromotorrades oder -kleinmotorrades (+166,4 Prozent gegenüber 2021), 33 Zuschüsse für den Ankauf von Lastenfahrrädern (+13,8 Prozent gegenüber 2021) und 1.446 Zuschüsse für den Ankauf und die Installation eines Ladesystems für Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen/Verbände (+3,5 Prozent gegenüber 2021).
Wasserstoffversorgung für Busse mehr als verdreifacht
Die beiden Wasserstofftankstellen in Südtirol befinden sich derzeit an der Mautstelle der A22 Bozen Süd und beim Busdepot der SASA in Bozen Süd. In letzterem können nicht nur Busse, sondern auch Privatfahrzeuge betankt werden.
Im Jahr 2022 hat sich die von Bussen getankte Wasserstoffmenge gegenüber 2021 mehr als verdreifacht (+364,0 Prozent) und wieder auf den Werten vor 2020 eingependelt. Für Privatfahrzeuge stieg sie um 36,3 Prozent.
23 Carsharing-Stationen
Sharing-Modelle („benutzen statt zu besitzen“) werden im Mobilitätsbereich immer beliebter. Seit 2013 bietet „CarSharing Südtirol“ mit einem landesweiten Angebot eine Alternative zum Besitz eines eigenen Fahrzeuges.
Im Jahr 2022 gab es 23 Carsharing-Stationen in 10 Gemeinden Südtirols und 36 verfügbare Pkws: 28 Benzin-, fünf Diesel- und drei Elektrofahrzeuge. Die 1.287 Carsharing-Kunden (+18,8 Prozent gegenüber 2021) haben im Jahr 2022 730.000 Kilometer zurückgelegt (+15,2 Prozent gegenüber 2021).
Täglich 3.800 Fahrräder auf der Quireiner Wassermauer
Das Radwegenetz wurde in den letzten Jahren hauptsächlich entlang der Haupttäler und dann allmählich um die Ballungszentren und in die anderen Täler ausgebaut. Entlang der Radwege in Südtirol gibt es Fahrradzählstellen, die von den Bezirksgemeinschaften und den Gemeinden Bozen und Meran betrieben werden.
Der höchste innerstädtische Wert wurde mit fast 1,4 Millionen Radfahrenden bei der Zählstelle an der Quireiner Wassermauer in Bozen registriert. Dies entspricht im Schnitt mehr als 3.800 Radfahrenden pro Tag.
Bei den übergemeindlichen Radwegen verzeichnet die Zählstelle in Rabland mit +33,0 Prozent den höchsten Wert im Vergleich zum Vorjahr (knapp 265.000 Radfahrende). Großes Zukunftspotential bieten hier die E-Bikes (Elektrofahrräder).
Auch als Freizeitaktivität wird das Radfahren zunehmend wichtiger und es entstehen immer mehr Mountainbike-Strecken. Im Jahr 2022 gibt es 305 offizielle MTB-Strecken (+29,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) mit einer Gesamtlänge von ca. 5.000 km. In einigen Abschnitten überschneiden sich mehrere Touren und einige davon erstrecken sich auch über verschiedene Bezirksgemeinschaften oder über die Landes- bzw. Staatsgrenzen hinaus.
MeBo bleibt die verkehrsreichste Straße
Wie in den letzten Jahren war die Schnellstraße MeBo die meistbefahrene Straße von und nach Bozen. Die Zählstelle von Frangart auf der Schnellstraße Meran-Bozen (MeBo) verzeichnete 2022 mit 41.523 Fahrzeugen pro Tag den höchsten durchschnittlichen Tagesverkehr in Südtirol (+11,3 Prozent gegenüber 2021). Ebenfalls auf der MeBo befinden sich die Zählstellen auf dem zweiten und dritten Platz: Sinich und Vilpian mit 32.285 bzw. 31.336 Fahrzeugen pro Tag.
Außerhalb der MeBo befindet sich die Zählstelle mit dem höchsten durchschnittlichen Tagesverkehr in Frangart (Pillhof) an der Staatsstraße 42. Hier wurden 2022 durchschnittlich 24.378 Fahrzeuge pro Tag erfasst.
Schwerverkehr
Der Anteil des Schwerverkehrs war 2022 an der Zählstelle Brixen an der Landesstraße L.S. 28 am höchsten (11,4 Prozent). Es folgen die Zählstellen an der Staatsstraße S.S. 12 bei Auer Süd (10,9 Prozent), Salurn a.d.Weinstr. (9,9 Prozent) und Laag (8,5 Prozent). Auch die Pustertaler Staatsstraße S.S. 49 verzeichnete einen hohen Anteil an Schwerverkehr, wie die Zählstellen Winnebach (8,1 Prozent) und St. Lorenzen (7,1 Prozent) zeigen.
Starker Anstieg des Verkehrsaufkommens auf der Autobahn
Im Jahr 2022 ist das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn wieder auf das Niveau vor der Covid-19-Pandemie zurückgekehrt. Alle Strecken verzeichneten gegenüber 2021 Zunahmen zwischen 17 Prozent und 27 Prozent. Die verkehrsreichste Strecke ist S. Michele (TN)-Neumarkt/Auer mit 45.876 Durchfahrten pro Tag. Die Strecke mit dem höchsten Verkehrsanstieg im Vergleich zum Vorjahr ist der Abschnitt Sterzing-Brenner mit +26,9 Prozent. Hier werden jedoch im Vergleich zu den anderen Autobahnabschnitten am wenigsten tägliche Durchfahrten erfasst (29.929).
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14 Kommentare auf "Mobilität in Südtirol wird umweltfreundlicher, Verkehr nimmt aber zu"
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Wo soll da der Trend zu “umweltfreundlicher” sein?
…frag den LH, der weiss es…
Es wirdnmehr Elektro und Bike gefahren.
@info… leider steigen noch wenige auf EMobilität um, von fossiler ineffizienter Verbrennung zu viel effizienterem Einsatz von Energie, die auch noch vom eigenen Dach kommen könnte…
„ Nachhaltig „ Ma che ….. So a Augenauswischerei. Wenn men die Herstellung, Entsorgung der Autos bedenkt und wie der Notwendige Strom gmocht werd zu größten Teil ( siehe auf der Rechnung % von Strom aus erneuerbaren Quellen) nor konn i bei solche einer Berichterstattung lai mitn Kopf schütteln.
Deun Wissen ist nicht auf dem neuesten Stand!
@Missianer… was für ein Schmarrn! Die ganzen Motoren und Getriebeteile wachsen nicht im Wald! Metalle müssen aufwendig abgebaut, umgewandelt und dann verarbeitet werden! Dazu noch die ganzen Öle und Treibstoffe, die sehr aufwendig gefördert, umgewandelt und dann stäbdig ineffizient verbrennt werden müssen! Die Entsorgung? Hoffentlich keine! Wir sollten von der Wegwerfgesellschaft weggehen. Zum Glück können EAutoAkkus bereits jetzt zu über 90-95% wiederverwertet werden! Benzin ist 100% fossil! Der Strom aus der Steckdose im Mix +/- 50%, also immer noch viel besser. Man kann aber über die eigene PVAnlage zu 100% Sonne laden!
@Missianer…. tja, das Benzin und der Diesel… neben der Metallindustrie sollte man Ölplattformen, Raffinerien, Öltanker, Transport um die halbe Welt in der Überlegung nicht vergessen! Die Sonne scheint hingegen auch hier!
Hybrid konsch komplett vogessn, sebm hosch frisvh die doppelte Technik drin… solong is Auto neu isch und garantie hosch bitte, donoch konschn zommtretn… bole lama in do Werkstott bisch…
Die Hybridfahrzeuge finde ich nicht als letzte Weisheit…
Es kann doch nicht sein, dass ein Auto mit 2 verschiedenen Antrieben und dementsprechend Mehrgewicht sinnvoll ist???
Zahlenspielerei
Betonung liegt auf, nimmt aber zu 🤔
Nachhaltigkeit bedeutet für uns alle, das Auto so wenig wie möglich zu verwenden (und wegzukommen von 3-4 Autos pro Familie) und für die dann deutlich geringere Zahl an Autofahrten ein E-Auto zu benützen. Gibt noch einiges zu tun 🍀
Top! Der einzig vernünftige Komentar!