Von: luk
Bozen – In der Müllverbrennungsanlage von Bozen werden unterschiedlichste Abfälle angeliefert. Störstoffe, wie Metalle, werden aussortiert. Dadurch lassen sich wertvolle Rohstoffe rückgewinnen. Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas informierte sich über das Geschäft mit der Rohstoffrückgewinnung am Müllverbrennungskomplex in Bozen.
„Über einen Magnetabscheider werden derzeit eisenhaltige Materialien aussortiert. Im Jahr 2015 konnte dabei eine Menge von 916,55 Tonnen getrennt erfasst werden. Im Jahr 2016 lag die Menge bei insgesamt 896,13 Tonnen“, erklärt Walter Blaas mit Blick auf die vorliegenden Unterlagen in einer Aussendung einleitend. Er verweist darauf, dass sich in den Schlacken zudem noch etwa 2,5 bis drei Prozent an nicht eisenhaltigen Rohstoffen enthalten.
„In Kürze soll eine genaue Analyse der Schlacken hinsichtlich des Rohstoffgehaltes von Metallen und Seltenen Erden erfolgen“, erläutert Blaas. „Für das Jahr 2017 sei die Aussortierung der nicht eisenhaltigen Reststoffe geplant. Noch heuer soll von der ECO CENTER AG der entsprechende Auftrag vergeben werden“, erklärt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Unterlagen.
„‘2015 konnte von der ECO CENTER AG aus dem Verkauf der aussortierten eisenhaltigen Reststoffe ein Erlös von 88.789,45 € erzielt werden. 2016 waren es 65.644,75 €‘“, zitiert Blaas aus der vorliegenden Antwort. Die Erlöse flossen in den Haushalt der Verwertungsanlage.
„Angesichts der Müllimporte aus dem Trentino können die Rohstoffgewinne in keiner Weise die Umweltbelastungen wettmachen“, betont der Freiheitliche Landesparteiobmann. „Die Gefahren für die Gesunderhaltung der Bevölkerung dürfen nicht in Kauf genommen werden. Insbesondere die Müllimporte stellen ein Problem in Verbindung mit dem mangelhaften Müllbeseitigungssystem in der Stadt Bozen dar. Während Müll importiert wird und die Luftqualität darunter leidet, versinken die Straßen und Plätze in Bozen unter wilden Müllkippen“, kritisiert Walter Blaas abschließend.