Von: ka
Bozen – Seit Jahren klagen die Bewohner des Bozner Bodens über die Prostitution in der Bozner Schlachthofstraße. Umherfahrende Freier und der ganze Rattenschwanz an Problemen wie Gewalt, Raub und Drogenhandel, die das horizontale Gewerbe nach sich zieht, rauben den Anrainern den Schlaf. Nach besonders „intensiven“ Nächten stolpern die Einwohner am Straßenrand und nicht selten auch in den Parks zudem über die ekligen Hinterlassenschaften der nächtlichen „Geschäfte“.
Im neuen Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi scheinen aber nun die Bozner-Boden-Bewohner einen energischen Fürsprecher gefunden zu haben. Auch wenn ihm die Hände gebunden sind und alle Bestimmungen, die die Prostitution betreffen, in Rom geregelt werden müssen, hat Caramaschi in der Straßenverkehrsordnung doch eine Möglichkeit gefunden, dem grassierenden horizontalen Gewerbe Einhalt zu gebieten.
Ab sofort gilt für einen Gutteil der Straßen ein 24-stündiges Halteverbot, was das Aushandeln der „Dienste“ erschweren soll. Es wirkt den Anschein, als sei es nur eine kleine, fast lächerliche Maßnahme, aber zusammen mit Caramaschis Forderung, der italienische Gemeindenverband möge sich beim Parlament endlich für eine gesetzliche Regelung der Prostitution stark machen, sorgt das Halteverbot für italienweites Aufsehen.
Viele Vorschläge, die von der Legalisierung von Bordellen bis zur „Prohibition“ reichen, liegen auf dem Tisch. Das Parlament wird sich entscheiden müssen. Sicher aber ist, dass der „Wilde Westen“ am Bozner Boden nicht tolerierbar ist.