Die Hisbollah geht stark geschwächt aus dem Krieg hervor

Nach Abzug Israels: Libanons Zivilschutz findet 23 Leichen

Mittwoch, 19. Februar 2025 | 07:24 Uhr

Von: APA/AFP

Nach dem Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon hat der libanesische Zivilschutz in grenznahen Orten nach eigenen Angaben 23 Leichen gefunden. “Teams von Spezialisten ist es heute gelungen, 14 Leichen in Mais al-Jabal, drei in Marqaba, drei in Kfar Kila und drei weitere in Odaisseh zu bergen”, hieß es in einer Erklärung des Zivilschutzes, die am Dienstag von der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur verbreitet wurde.

Im Libanon war nach monatelangen Kämpfen zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und der israelischen Armee am 27. November eine Waffenruhe in Kraft getreten. Sie sieht vor, dass im Südlibanon künftig lediglich die libanesische Armee und Soldaten der UN-Friedensmission UNIFIL vor Ort bleiben. Israels Soldaten müssen also abziehen, die Frist dafür lief am Dienstag ab. Auch die Hisbollah soll sich aus dem Grenzgebiet nach Norden bis hinter den Fluss Litani zurückziehen und ihre militärischen Stützpunkte auflösen.

Die israelische Armee hat sich zwar größtenteils aus den grenznahen Orten im Südlibanon zurückgezogen. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte aber, israelische Truppen blieben weiterhin an “fünf Kontrollpositionen” im Südlibanon stationiert. Dies gelte, “bis die libanesische Armee in der Lage ist, das Abkommen vollständig umzusetzen”. Die libanesische Regierung und die UNO kritisierten den Verbleib israelischer Soldaten.

Seit dem Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Oktober 2023 sind im Libanon nach offiziellen Angaben mehr als 4.000 Menschen getötet worden. Nun warten im Libanon Tausende darauf, in ihre Heimat im Süden des Landes zurückzukehren. Mehrere Städte und Dörfer an der Grenze zu Israel hatten Anrainer jedoch gewarnt, sie sollten erst zurückkommen, wenn die libanesische Armee in den Süden vorgerückt sei.

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