Von: mho
Bozen – Nach einem Jahr Landesfamiliengeld+ sieht die Bilanz karg aus: Kaum ein Papi nimmt sich eine Auszeit von mindestens 2 Monaten, um daheim bei den Kindern zu bleiben und als Entschädigung für den Einkommensausfall bis zu 800 Euro monatlich zu kassieren. Im Familienressort wird deshalb eine Änderung der Kriterien ins Auge gefasst. Familien-Landesrätin Waltraud Deeg ist dafür, dass künftig nicht mehr nur bis zu 800 Euro monatlich ausbezahlt werden, sondern immerhin 65 Prozent des Einkommens. Zur Änderung der Kriterien bräuchte es einen Beschluss der Landesregierung. Ziel wäre es, im Herbst einen Vorschlag zu bringen, sagt Deeg.
Viele Papis nehmen nicht gerne mindestens 2 Monate Auszeit für die Kinder, sondern stückeln diese Zeit auf einzelne Tage oder Wochen – in diesem Fall entgeht ihnen aber das Landesfamiliengeld+. Deeg hält die obligatorischen 2 Monate Auszeit am Stück ohne Möglichkeit zur Aufteilung trotzdem für sinnvoll und richtig. Werde eine Auszeit nur tage- oder wochenweise von einem Vater genommen, so stärke dies die Beziehung zu den Kindern nicht, glaubt Deeg.
Änderungen sind in Sicht: Wenn in Zukunft 65 Prozent des Gehalts monatlich an die Antragsteller ausgezahlt werden, dann könnte das Familiengeld+ womöglich einkommensabhängig ausbezahlt werden. „Das wird noch evaluiert“, sagt Deeg. Auf die 65 Prozent ist man in Südtirol gekommen aufgrund von Empfehlungen des österreichischen Familienforschungsinstituts. Damit könnte das Angebot attraktiv genug werden, um auf mehr Resonanz zu stoßen.
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