SVP-Parteitag im Februar

Nach Südtirol-Wahl: Achammer-Verbleib offen

Dienstag, 31. Oktober 2023 | 14:05 Uhr

Von: apa

Bozen – Nach der schweren Wahlniederlage der Südtiroler Volkspartei (SVP) bei der Landtagswahl am 22. Oktober – die “Sammelpartei” war auf 34,5 Prozent und 13 Mandate abgestürzt – stellt sich in der “Sammelpartei” offenbar die Führungsfrage neu. Parteileitung und Ausschuss der SVP beschlossen Montagabend die Abhaltung eines Sonderparteitages im Februar, bei dem die Parteispitze neu gewählt werden soll. Ob Parteiobmann Philipp Achammer erneut kandidiert, ließ dieser weiter offen.

Dies sagte ein SVP-Sprecher zur APA. Achammer betonte, dass der Sonderparteitag auf seinen Vorschlag hin beschlossen worden sei. Er klebe jedenfalls nicht an seinem Sessel. “Ich habe immer gesagt, dass ich der Partei diene, solange ich dienlich bin.” Allemal sei er von niemandem gedrängt worden. Der schwer unter Druck stehende Parteiobmann und Landesrat hatte bereits unmittelbar nach der Wahl offen gelassen, ob er weiter an der SVP-Spitze stehen will. Landeshauptmann und Spitzenkandidat Arno Kompatscher, der letztmalig kandidierte, sitzt hingegen fest im Sattel – er soll auch eine künftige Regierung anführen.

Zudem beschlossen die Parteigranden am Montag, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die an den Gründen für die Wahlschlappe arbeite und einen Neustart vorbereite. Und dabei gibt es offenbar genug zu tun: Laut dem Tagblatt “Dolomiten” ergab etwa eine Wählerstromanalyse, dass bei den jungen Wählern von 19 bis 29 Jahren nur mehr zwölf Prozent ihr Kreuz bei der “Edelweiß”-Partei machten. Gegenüber der Landtagswahl 2018 habe die Partei zudem nur 77 Prozent ihrer Wähler halten können.

Die vor den Koalitionsverhandlungen von der SVP angesetzten Sondierungsgespräche mit allen Landtagsparteien verspäten sich unterdessen offenbar ein bisschen: Sie sollen erst am Nachmittag des 13. November starten – am selben Tag findet die konstituierende Sitzung des Landtages statt. Die “Sammelpartei” braucht zumindest eine Dreierkoalition, wenn nicht gar eine Viererkoalition, um Südtirol weiter federführend regieren zu können – und dabei erstmals auch einen weiteren deutschsprachigen Partner. Bisher ließ sich die Parteispitze nicht in die Karten schauen, welche Variante man favorisiert.

Bezirk: Bozen