Gaza-Gespräche, Partnerschaftsabkommen und Waffenverkäufe als Thema

Netanyahu sprach in Washington über weitere Gaza-Waffenruhe

Dienstag, 04. Februar 2025 | 09:30 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Bei Gesprächen in Washington hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Beratungen über die zweite Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen aufgenommen. Ein Treffen Netanyahus mit dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und dem Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff sei “positiv und freundlich” verlaufen, erklärte das Büro von Israels Premier anschließend. Netanyahu trifft am Dienstag US-Präsident Donald Trump.

Im Anschluss an das Gespräch sei geplant, dass eine israelische Delegation gegen Ende der Woche nach Katar reise, “um technische Details in Verbindung mit der fortwährenden Umsetzung der Vereinbarung zu besprechen”, hieß es weiter. Gemäß den Bedingungen des ursprünglichen Abkommens, das eine 42-tägige Waffenruhe und einen Geiselaustausch gegen palästinensische Gefangene vorsieht, sollen am Dienstag Gespräche über eine zweite Phase beginnen. Sie sollen den Weg zu einem möglichen Ende des Krieges ebnen.

Waffenruhe Phase 2 geplant

Nach seiner Rückkehr aus den USA werde Netanyahu das Sicherheitskabinett versammeln, “um über Israels allgemeine Positionen mit Blick auf die zweite Phase des Deals” zu beraten, hieß es weiter. Die Ergebnisse sollten als Wegweiser für die Fortsetzung der Verhandlungen dienen.

Unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens hatten sich Israel und die Hamas nach mehr als einem Jahr des verheerenden Krieges auf eine zunächst sechswöchige Waffenruhe geeinigt. In der Zeit werden israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht. Angehörige von Geiseln, die erst in der zweiten Phase freikommen sollten, haben aber die Sorge, dass diese gar nicht erst zustande kommen könnte.

Netanyahu bei Trump

Die Krise im Nahen Osten steht am Dienstag (Ortszeit) auch im Mittelpunkt des Treffens Trump-Netanyahu. Der Israeli befindet sich bereits seit Sonntag zu Gesprächen in der US-Hauptstadt Washington. Er ist der erste ausländische Staatsgast, den Trump in seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus empfängt.

“Dies ist ein wichtiges Treffen, dass das tiefe Bündnis zwischen Israel und den Vereinigten Staaten stärkt und unsere Zusammenarbeit verbessern wird”, schrieb der israelische UNO-Botschafter Danny Danon, auf der Plattform X. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern war durch das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen und im Libanon sowie aufgrund der Kritik von Trumps Amtsvorgänger Joe Biden zuletzt teils angespannt. Trump sieht das Vorgehen des israelischen Militärs weniger kritisch als Biden.

Blatt: USA wollen für eine Mrd. Dollar Waffen verkaufen

Medienberichten zufolge streben Trump und Netanyahu auch an, Fortschritte hin zu einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen Israels mit Saudi-Arabien zu machen. Die neue US-Regierung bat einer Zeitung zufolge den Kongress um eine Genehmigung für den Verkauf von Waffen im Wert von etwa einer Milliarde Dollar an Israel. Darunter seien etwa 4.700 1000-Pfund-Bomben im Wert von mehr als 700 Millionen Dollar (rund 681 Mio. Euro), berichtete das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Insider. Auch gepanzerte Bulldozer von Caterpillar für mehr als 300 Millionen Dollar seien in dem Paket enthalten.

Netanyahu wird seinen Besuch in den USA Berichten zufolge verlängern. Der israelische Regierungschef werde statt bis Donnerstag nun bis Samstagabend in Washington bleiben, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Netanyahus Büro. Grund seien “zahlreiche Anfragen von US-Beamten nach Treffen” mit dem israelischen Ministerpräsidenten.

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