Von: APA/dpa/AFP/Reuters
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat einem Medienbericht zufolge um ein persönliches Treffen mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gebeten. Ob das Treffen im Zuge seines US-Besuchs auch zustande kommt, ist ungewiss, da Trump noch nicht zugesagt haben soll, wie “Politico” berichtet. Fixiert ist dagegen ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden und nun auch eines mit Vizepräsidentin Kamala Harris. Netanyahu ist in den USA eingetroffen.
Eine Einigung der israelischen Regierung mit der radikal-islamischen Hamas über die Freilassung israelischer Geiseln rückt nach Darstellung von Netanyahus Büro näher. “Die Bedingungen reifen zweifellos heran. Das ist ein gutes Zeichen”, zitierte das Büro den Regierungschef am Dienstag.
Die Hamas widersprach diesen Äußerungen. “Netanyahu verzögert weiterhin und entsendet nur Delegationen, um den Zorn der Familien israelischer Gefangener zu besänftigen”, sagte der hochrangige Hamas-Vertreter Sami Abu Suhri zu Reuters. Die israelischen Unterhändler sollen nach bisheriger Planung am Donnerstag die Verhandlungen über die Freilassung fortsetzen. Bei den Gesprächen geht es neben der Freilassung der Geiseln auch um eine umfassende Feuerpause und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
Das Treffen mit Harris solle getrennt von dem zwischen Biden und Netanyahu stattfinden, sagte ein Berater von Harris am Montag. Harris werde mit Netanyahu über die Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen sprechen. Netanyahu und Biden sollen sich voraussichtlich am Donnerstag im Weißen Haus treffen, teilte das US-Präsidialamt mit.
Biden erholt sich derzeit in seinem Haus in Delaware von einer Coronainfektion. Seine Rückkehr ins Weiße Haus wird nach offiziellen Angaben für Mittwoch erwartet. An diesem Tag ist auch eine Rede des israelischen Ministerpräsidenten vor dem US-Kongress geplant. Daran wird Harris nach Angaben des Beraters nicht teilnehmen.
Vor seiner Abreise in die USA hatte Netanyahu die Stärke des Bündnisses beider Staaten betont. Er werde sich um die Unterstützung beider politischer Lager in den USA bemühen, sagte der Regierungschef. “Ich werde meinen Freunden auf beiden Seiten sagen, dass unabhängig davon, wen das amerikanische Volk als seinen nächsten Präsidenten wählt, Israel Amerikas unverzichtbarer und stärker Verbündeter im Nahen Osten bleibt.”
Er werde am Mittwoch eine Rede vor dem Kongress halten, “zu einer Zeit, in der Israel an sieben Fronten kämpft und in der große politische Ungewissheit in Washington herrscht”, sagte Netanyahu weiter.
Die USA haben ihren engen Verbündeten Israel seit dem beispiellosen Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf das Land am 7. Oktober militärisch und diplomatisch unterstützt. Über das militärische Vorgehen Israels hat es allerdings immer wieder teils erhebliche Differenzen bis hin zu Irritationen zwischen beiden Regierungen gegeben.