Von: Ivd
Kiew – Um mit dem übermächtigen Russland kriegerisch mithalten zu können, muss die Ukraine extrem effizient und erfinderisch vorgehen. Eine neuartige Drohne mit Jetantrieb verspricht nun die russischen Truppen vor erhebliche Herausforderungen zu stellen. Der Preis für die Drohne soll sich auf unter 30.000 US-Dollar belaufen, so viel, wie ein Kleinwagen kostet.
Um das Auffüllen von Nachschub zu verhindern, greift die Ukraine verstärkt russische Nachschublinien und kritische Infrastrukturen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen an, insbesondere Öl- und Benzin-Raffinerien. Das Video einer neuartigen Drohne auf der Plattform X sorgt nun für Aufsehen. Die Drohne wird per Düsenantrieb betrieben und scheint wie aus einem Science-Fiction-Film entsprungen.
Ukraine: Test flight of a new jet-powered drone Bullet, intended for interception of Russian drones. A battery of 5 drones will cost just $141,380.
$28,276 per drone. pic.twitter.com/ZvaFwt7wN4— Igor Sushko (@igorsushko) July 15, 2024
Der ukrainische Militär-Blogger Igor Sushko teilte das Video und beschreibt die Drohne als “strahlgetriebene Bullet-Drohne”, die zur Abwehr russischer Drohnen entwickelt wurde. Sie soll große Distanzen zurücklegen können und ist dabei extrem effizient. Eine Batterie von fünf dieser Drohnen kostet insgesamt 141.380 US-Dollar, was einen Stückpreis von etwa 28.276 US-Dollar ergibt – etwa so viel wie ein neuer Kleinwagen.
Crowd-Sourcing für ukrainische Drohnen
Etwa 70 Prozent der von der Ukraine eingesetzten Drohnen werden von Menschen aus aller Welt bezahlt. Eine Firma die sich durch den sogenannten „Crowd-Sourcing“-Ansatz finanziert, ist das ukrainische Start-Up Warbird. Das junge Unternehmen produziert im Monat etwa 150 neuartige Drohnen, darunter Drohnen zu Aufklärungs- und Angriffszwecken. Der Fokus der Gründer liegt auf der Verbesserung von GPS-Systemen, die durch den russischen Cyber-Krieg immer wieder gestört werden.
Störsender gegen Drohnenkrieg
Um den russischen Drohnen Herr zu werden, setzt die Ukraine vermehrt auf Störsender, sogenannte Jammer. Die Geräte sehen aus wie Science-Fiction Gewehre und werden meist von Bodentruppen eingesetzt. Die neuartige Jet-Drohne aus dem X-Video soll ebenfalls zur Störung feindlicher Drohnen beitragen. Wie genau sie das macht, ist nicht bekannt. Denkbar ist, dass die Ukraine die Kontrolle über die feindlichen Drohnen übernimmt oder ihr GPS-Signal stört. Dass Jammer nicht ihr volles Potenzial entfalten, verdeutlicht folgendes Video:
Footage of yesterday's "successful shootdown" of a drone near an oil depot in the Rostov region of russian swamps:
a security guard, tangled in the strap of an anti-drone rifle, couldn't figure out how to use it. pic.twitter.com/5jCOEWZhvj
— Maria Drutska 🇺🇦 (@maria_drutska) July 14, 2024
Die Entwicklung und der Einsatz solcher Hightech-Drohnen zeigen, wie sehr sich der Krieg in der Ukraine zu einem Wettrennen um technologische Überlegenheit entwickelt hat. Während Russland weiterhin auf traditionelle Taktiken setzt, nutzt die Ukraine die Unterstützung von Start-ups und Crowdfunding, um ihre militärischen Fähigkeiten ständig zu verbessern. Der Ausgang dieses technologischen Wettlaufs könnte letztlich darüber entscheiden, wer in diesem Konflikt die Oberhand behält.