Von: mk
Rom – Der Ministerrat in Rom hat heute nach einem ausführlichen Bericht von Ladinerlandesrat Florian Mussner eine Durchführungsbestimmung zum Südtiroler Autonomiestatut verabschiedet. Neben einer Rechtsnorm zur Umsetzung des Mailänder-Abkommens wurde die Bestimmung zum Dreisprachigkeitsnachweis von Ministerpräsident Paolo Gentiloni und von Landesrat Mussner unterschrieben. Mussner spricht von einer bedeutenden Aufwertung für die ladinische Schule.
Die Durchführungsbestimmung wurde bereits in den vergangenen Jahren auf Initiative von Landesrat Mussner und Landeshauptmann Arno Kompatscher auf den Weg gebracht und vom ladinischen Abgeordneten Daniel Alfreider sowie durch die Sechser-Kommission bis zur Verabschiedung begleitet. Inhaltlich bewirkt sie unter anderem Neuerungen für die Prüfung der Sprachkenntnisse der ladinischen Sprache. Diese soll dank der neuen Maßnahme den anderen zwei Landessprachen gleichgestellt werden: Durch die Erlangung des Oberschulabschlusses an einer ladinischen Schule und einen anschließenden Universitätsabschluss wird die Dreisprachigkeit anerkannt.
„Wir sind mit diesem wichtigen Ergebnis zufrieden; nach längerer Arbeit und mit der Zustimmung der zuständigen Ministerien wurde die Norm zuerst von der Sechser-Kommission verabschiedet und nun vom Ministerrat endgültig erlassen“, erklären Mussner und Alfreider.
Laut Mussner und Alfreider bewirkt die Durchführungsbestimmung einerseits, dass für Sprachnachweise für alle Landessprachen die gleichen Voraussetzungen bestehen und zum anderen wird dadurch die dreisprachige Schule in den ladinischen Tälern aufgewertet. „Aus diesem Grund wollen wir dieses System fördern und die Kompetenzen unseres Landes in diesem Bereich weiter stärken“, erklärt Ladinerlandesrat Mussner.
Die Durchführungsbestimmung sieht darüberhinaus die Gleichstellung der Nachweise über die Kenntnis der deutschen und italienischen Sprache mit den Zertifikatsprüfungen vor. Folglich sind künftig auch die Sprachprüfungen des Landes gleich den Zertifikatsprügungen international anerkannt.
Dank gebühre Landeshauptmann Kompatscher, Senator Karl Zeller, Landtagsabgeordneten Dieter Steger, dem ladinischen Ressort des Landes sowie Minister Enrico Costa und der Staatssekretärin Maria Elena Boschi für die gemeinsame Arbeit, die Südtirol in der Autonomiepolitik einen Schritt weitergebracht habe, so die ladinischen Vertreter Mussner und Alfreider.
Zudem hat der Minsterrat heute – auch in diesem Fall nach langen Verhandlungen – eine Bestimmung im Zusammenhang mit der Finanzregelung für die Länder Südtirol und Trentino genehmigt. Und zwar geht es um die Festlegung der so genannten variablen Quote, ein Zuweisunganteil der in der Vergangenheit jährlich zwischen den Ländern und dem Staat ausgehandelt und mit dem Mailänder Abkommen abgeschafft wurde. Der Staat wird demnach dem Land Südtirol für die Jahre 2006 bis 2009 jährlich bis 2018 150 Milionen Euro überweisen.
Daniel Alfreider: “Ladinische Schule aufgewertet”
„Die Durchführungsbestimmung wurde bereits vor zwei Jahren in der Sechser-Kommission eingereicht“, so Daniel Alfreider. „Allerdings mussten wir die Norm in den letzten Monaten mehrmals überarbeiten. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Mitgliedern der 6er Kommission bedanken: allen Voran bei den Kollegen Karl Zeller, Dieter Steger und dem Präsidenten Francesco Palermo. Zusammen mit dem Landesrat Florian Mussner und dem Landeshauptmann Arno Kompatscher konnten wir diese heutige Norm in den letzten Monaten Schritt für Schritt bis zur heutigen Genehmigung weiterbringen.“