Von: luk
Brüssel – Die Bahnlinie ins Pustertal ist ab sofort Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN). „Damit wird der Zugang zu europäischen Finanzierungen frei, etwa für den teilweise zweigleisigen Ausbau der Strecke“, freut sich der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann. Neu ist zudem, dass Bozen nun von der EU als städtischer Knoten klassifiziert worden ist. Auch für den BBT gibt es neue Impulse und Sicherheit für die endgültige Finanzierung von Tunnel und Zulaufstrecken.
Die Südtirol betreffenden Neuerungen sind Teil der überarbeiteten Verordnung mit Leitlinien zum Aufbau des transeuropäischen Verkehrsnetzes, die nun auch vom EU-Parlament grünes Licht erhalten hat. „Die Leitlinien sind ein wichtiges Instrument der Verkehrspolitik der EU“, erklärt Dorfmann, „wobei das Ziel stets ein Zusammenwachsen Europas durch eine Förderung von Austausch, Wachstum und Beschäftigung ist“. Darüber hinaus sei der Ausbau der Eisenbahn-Verbindungen quer durch Europa ein zentraler Schritt hin zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik – „das gilt für den Personen- wie für den Güterverkehr gleichermaßen“, so der EU-Parlamentarier.
Die neue TEN-Verordnung schreibt dafür einen klaren Zeitplan fest. So soll das Kernnetz bis 2030 fertiggestellt werden, das erweiterte Kernnetz bis 2040, das Gesamtnetz bis 2050. „Das TEN-Netz umfasst nun auch die Pustertalbahn, die damit erstmals eine europäische Dimension hat“, erklärt Dorfmann. Oder anders: Für die EU ist der Ausbau der Bahntrasse durch das Pustertal nun prioritär, er kann deshalb von Brüssel auch entsprechend finanziell gefördert werden.
Was die Klassifizierung Bozens als städtischer Knoten betrifft, so hat dies vor allem Auswirkungen auf den Auf- und Ausbau einer nachhaltigen innerstädtischen Mobilität. „Als städtischer Knoten muss die Landeshauptstadt bis 2027 einen Plan für eine nachhaltige urbane Mobilität ausarbeiten und auch für dessen Umsetzung gibt es Zugriff auf EU-Gelder“, so der Südtiroler EU-Abgeordnete.
Von Dorfmann unterstützt wurde darüber hinaus der Abbau von Barrieren für den Bahnverkehr über die Grenzen hinweg, etwa in Form eines einheitlichen Verkehrsleitsystems. Zudem wird die Anzahl der zugelassenen 740 Meter langen Güterzüge erhöht. „Beide Maßnahmen, der Abbau von Barrieren und mehr lange Güterzüge, erhöhen Effizienz und Kapazität des Güterverkehrs auf der Schiene“, so der Europaparlamentarier, der auch zwei Folgen dieser Erhöhung nennt: „Zum einen wird dadurch die Schiene gegenüber der Straße konkurrenzfähiger“, erklärt Dorfmann. Zum anderen sei die Erhöhung ein weiterer Impuls für eine erfolgreiche Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels. „Nur mit möglichst vielen langen, leistungsstarken, reibungslos fahrenden Zügen wird der BBT das, was wir uns von ihm versprechen: nicht nur eine Konkurrenz, sondern eine bessere Alternative zur Straße“, so Dorfmann, der in der neuen Verordnung auch eine wichtige Entscheidung für die endgültige Finanzierung des BBT und seiner südlichen Zulaufstrecken in den kommenden Jahren sieht.