Von: mk
Im Kampf gegen die russische Invasion lässt sich auf Seite der Ukraine ein Strategiewechsel erkennen, der Kreml-Despot Wladimir Putin in ernsthafte Bedrängnis bringt. Mit Hilfe von Kampfdrohnen wird der Krieg immer öfter zurück nach Russland getragen. Dabei geraten vermehrt russische Ölraffinerien ins Visier. Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, hat die Ukraine allein in diesem Jahr bereits zwölf Mal die russische Öl- und Gasindustrie mit Langstrecken-Kamikaze-Drohnen angegriffen.
Erst am Sonntag hat im Süden Russlands eine Drohnenattacke ein Feuer in einer Ölraffinerie ausgelöst. Die Flammen wurden im Rahmen eines Großeinsatzes von der Feuerwehr gelöscht. Aufgrund des Brandes hat eine Person einen tödlichen Herzinfarkt erlitten, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass.
Experten zufolge ist die neue Strategie der Ukraine für Putin deshalb eine Katastrophe, weil die Angriffe auf die Öl- und Gasindustrie schon jetzt schwere Konsequenzen auf die russische Wirtschaft haben.
Laut einem Bericht des US-Nachrichtenportals “Bloomberg” wurden allein zwischen dem 10. und 13. März Ölraffinerien in Brand geschossen, die für zwölf Prozent der Ölverarbeitung des Landes verantwortlich sind. Wie das russische Medium “Brief” berichtet, hat der ukrainische Drohnenangriff auf die Ölraffinerie in Sysran am 16. März die Ölprozess-Kapazität Russlands um zwei Prozentpunkte reduziert.
Die Denkfabrik “Centre for Research on Energy and Clean Air” wiederum berichtet, dass Putins Erlöse aus Benzin-Exporten allein zwischen Januar und Februar 2024 um acht Prozent und die aus Dieselexporten sogar um neun Prozent gesunken sind. Angaben von “Bild” zufolge beläuft sich der Schaden für die staatliche Industrie Russlands auf etwa 420 Millionen Euro.
Der Kreml soll bereits Konsequenzen gezogen haben, um die Versorgung des eigenen Militärs, der russischen Wirtschaft und der Bevölkerung mit Kraftstoff zu sichern. So wurde am 29. Februar ein Export-Stopp für Benzin erlassen, der seit 1. März gilt und zunächst sechs Monate andauern soll.
Die Erlöse aus Öl- und Gasexporten machen laut dem ehemaligen deutschen Botschafter Rüdiger von Fritsch in Russland aufgrund der Sanktionen inzwischen gerade einmal 28 Prozent der Staatseinnahmen aus. Vor dem Krieg seien es beinahe 50 Prozent gewesen. Allerdings könnte ein akuter Benzin-Mangel im Land könnte die russische Bevölkerung einmal mehr gegen Putin und seinen perfiden Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine aufbringen.