Von: mk
Bozen – Bundesaußenminister Heiko Maas hat angekündigt, dass Deutschland im Falle einer Machtübernahme der Taliban seine finanziellen Hilfen einstellen werde. Die Hoffnung liegt darin, dass Vernunft über Fanatismus siegt. Gleichzeitig wird Europa – und damit auch Südtirol – mit neuen Flüchtlingen rechnen müssen.
Die Taliban ist der Machtwechsel schneller gelungen als ursprünglich erwartet. Der Westen holt schleunigst eigene Staatsbürger und gefährdete afghanische Ortskräfte aus dem Land.
Deutschland zahlt laut Maas jedes Jahr 430 Millionen Euro, Afghanistan sei “ohne internationale Hilfe nicht lebensfähig”. Die Hoffnung besteht darin, die Taliban auf einen gemäßigteren Kurs zu lenken – mit mehr Achtung vor Menschenrechten und Leben.
Dass Europa ein Terrorregime nicht billigt und Kante zeigt, ist wichtig. Radikaler Islamismus ist mit europäischen Werten unvereinbar. Harte Maßnahmen werden allerdings auch die Zivilbevölkerung treffen.
Pro Woche fliehen rund 30.000 Menschen aus Angst vor Unterdrückung aus Afghanistan, das bis vor Kurzem noch als “sicheres Herkunftsland” deklariert wurde. In Zukunft werden es noch mehr werden. Europa darf die Augen vor diesem Elend nicht verschließen.