Von: mk
Bozen – Am 5. September geht der Kindergarten wieder los. Für 71 Kinder, die nicht geimpft und im italienischen Kindergarten eingeschrieben sind, bleiben die Tore allerdings geschlossen. Die Zahlen bestätigte Manuela Pierotti, Landesdirektorin der italienischsprachigen Kindergärten, Medien gegenüber. Was die deutschen Kindergärten anbelangt, liegt noch kein endgültiger Stand vor.
Sollten die Eltern ihre Kinder nun nachträglich impfen lassen, werden die Kinder zwar wieder zugelassen. Allerdings rutschen sie auf der Warteliste weiter nach hinten, was bedeutet, dass der Platz in einem bestimmten Kindergarten, für den sich die Eltern im Jänner entschieden haben, möglicherweise nicht mehr frei ist. Dies gilt vor allem für Kindergärten in den Städten, am Land existieren praktisch kaum Wartelisten.
Dank Sensibilisierungskampagnen und Informationsarbeit sei die Zahl der nichtgeimpften Kinder zunächst von 395 auf 365 und anschließend auf 71 Kinder geschrumpft, erklärt Pierotti. Der Großteil von ihnen lebt in Bozen, in Meran und im Unterland.
In den vergangenen Tagen wurden den Eltern Briefe zugestellt, in denen ihnen der Verfall der Einschreibung ihrer Kinder in den Kindergarten mitgeteilt wird. Um wieder aufgenommen zu werden, müssen die Eltern die nötige Impfdokumentation vorlegen.
Pieorotti bezweifelt allerdings, dass es sich bei allen Familien um Impfgegner aus ideologischen Gründen handelt. Viele Familien seien im Vorfeld nicht erreichbar gewesen, erklärt die Direktorin. Dennoch sind nun auch sie von den Maßnahmen betroffen.
Auch vom deutschsprachigen Kindergarten wurde Informationsarbeit geleistet: Im Juni sind 2.139 Briefe verschickt worden. „Die Zahl der Familien, die sich seither mittels gültiger Impfdokumentation in Ordnung gebracht haben, ist beachtlich“, erklärt die Geschäftsführende Landeskindergartendirektorin Helena Saltuari gegenüber Südtirol News.
Noch liege kein endgültiger Stand vor, da in einigen Fällen die Überprüfungen durch die Sanität noch nicht abgeschlossen seien. „Die Zahl der Familien, deren Kinder vom Verfall der Einschreibung betroffen sind, konnte – dank der erheblichen Bemühungen der Direktorinnen der acht Kindergartensprengel in Zusammenarbeit mit den Familien und der Sanität – allerdings wesentlich nach unten korrigiert werden und liegt mit heutigem Stand bei 364“, betonte Saltuari am Mittwoch.
Die Eltern der Kinder, deren Einschreibung verfallen ist, können den Impfstatus ihres Kindes mittels Vorlage einer gültigen Impfdokumentation weiterhin in Ordnung bringen. Damit ist eine erneue Einschreibung in den Kindergarten möglich.