Von: mk
Innsbruck – Zum Facebookeintrag des grünen Landtagsabgeordneten Ahmet Demir, in dem er auf einem Foto abgelichtete Ordensschwestern der Barmherzigen Schwestern zum Heiligen Vinzenz von Paul in Zams mit Burkaträgerinnen vergleicht, äußert sich heute LTP Herwig van Staa: „Als Präsident des Tiroler Landtages ist für mich ich das Verhalten des Abgeordneten Demir, sich in dieser Weise im sozialen Netz zu äußern, nicht nachvollziehbar. Ich finde diesen Vergleich, den Herr Demir hier herstellen wollte – also geistliche Schwestern auf eine Stufe mit vermummten muslimischen Frauen zu stellen – unzumutbar“.
Integration bedeute auch, sich der Kultur und den gesellschaftlichen Normen des Gastlandes anzupassen. „Diese Bemerkung Demirs, auch wenn sie witzig oder ironisch gemeint gewesen sein sollte, ist daher der Integration in keinster Weise förderlich und ich distanziere mich klar davon. Im Übrigen bin ich über LA Demir, den ich für einen bestens integrierten Menschen gehalten habe, überrascht, dass er offensichtlich doch noch nicht wirklich österreichische Kultur und Traditionen verstanden hat“.
Überrascht hätten van Staa auch die bisher nur sehr zaghaft erfolgten Distanzierungen von den Äußerungen Demirs seitens der Grünen. „Hier erwarte ich mir schon, dass gerade der österreichische Präsidentschaftskandidat und langjährige grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen, der ja auch ein überzeugter Oberländer ist, sich klar äußert und sich von diesem Verhalten scharf distanziert. Ich gehe doch davon aus, dass Van der Bellen über das große soziale Engagement dieses Ordens seit knapp 200 Jahren mit seinen zahlreichen sozialen und pädagogischen Einrichtungen in ganz Tirol und insbesondere im Tiroler Oberland mit dem Krankenhaus St. Vinzenz in Zams bestens Bescheid weiß“. Es läge auch an ihm, seinen Parteifreund über diese Tatsachen aufzuklären, meint van Staa abschließend.
Demir hatte erst kürzlich die auf einem Foto abgelichteten Ordensschwestern der Barmherzigen Schwestern zum Heiligen Vinzenz von Paul in Zams mit Burkaträgerinnen verglichen.
Mit seinem Posting vor zwei Tagen habe er eine Lawine auf ausgelöst, die er ganz und gar nicht beabsichtigt habe, erklärte der Abgeordnete auf Facebook. Er habe im Lauf der Diskussion gesehen, dass er mit dem unbedacht kommentierten Foto Menschen verärgert und auch verletzt habe.
„Unter dem Posting werden die Diskussionen immer länger und immer mehr Beleidigungen ausgetauscht. Wer mich kennt weiß, dass mir viel an gutem Zusammenleben von Menschen liegt“, erklärte Demir weiter. Mittlerweile habe er sich ich deshalb entschieden, das Posting auf Facebook zu löschen.
Mit dem Foto habe er mitteilen wollen, „dass es jeder Frau selbst überlassen sein sollte, was sie trägt, solange sie die Kleidung selbstbestimmt, aus eigener Überzeugung, also ohne Zwang, trägt“, schrieb Demir auf Facebook.