Von: luk
Bozen – Wie schon in anderen Ländern und auch in den meisten Regionen Italiens, wird 2017 auch in Südtirol die einheitliche Notrufnummer 112 eingeführt. Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Generaldirektor Thomas Schael besuchte deshalb gestern im Auftrag des Gesundheitsressorts das Trentiner Zivilschutzzentrum und die Notrufzentrale Trient, um mögliche Synergien auszuloten.
Die Telefonnummer 112 wird in Zukunft die Notrufnummer 118 vollständig ersetzen. Somit sind Verwechslungen, wie sie jetzt oft bei provinzfremden Personen stattfanden, nicht mehr möglich. Die Umstellung ist ein komplexer Vorgang, der die Ressorts Gesundheit und Zivilschutz wie auch den Sanitätsbetrieb betrifft, genauso wie die verschiedenen Polizei- und Rettungskräfte.
Denn wenn es gilt, Leben zu retten, müssen Personal, Organisation und Infrastrukturen perfekt ineinandergreifen. Auch künftig darf es bei Katastrophenalarmen, Notrufen oder Massenanfälle an Verletzten (sog. MANVs) keine Verzögerungen oder Fehlinformationen geben. Südtirol ist hier gut aufgestellt, jedoch sind auch die Nachbarregionen nicht untätig, weshalb ein Blick über die Landesgrenzen manchmal lohnt. Ganz besonders jetzt, da Trient genauso wie Südtirol intensiv an der Einführung der einheitlichen Notrufnummer arbeitet.
Am Besuch in Trient nahmen neben Generaldirektor Thomas Schael auch der geschäftsführende Sanitätsdirektor Roland Döcker, der Primar des Südtiroler 118-er-Dienstes, Manfred Brandstätter, und Koordinator Paolo Berenzi teil. Durch das Zivilschutzzentrum in Trient führte die Leiterin Luisa Zappini, begleitet von Generaldirektor Paolo Bordon und Sanitätsdirektor Claudio Dario.
Besonderes Interesse rief hervor, dass Südtirols Nachbarn bereits die Voraussetzungen für 10-15 neue Arbeitsplätze geschaffen haben, außerdem wurde dort ein eigener Krisenraum eingerichtet. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geschult und Ablaufprotokolle festgelegt. Gemeinsam wurde sondiert, inwiefern Südtirol das bestehende Know-how und eventuelle Ressourcen der Nachbarn mitnutzen könne. Besonders diskutiert wurde die Überlegung, ob künftige Nachtflugeinsätze gemeinsam organisiert werden können. Es wurde vereinbart, im Rahmen eines sog. „technischen Arbeitstisches“ Synergien zu sondieren.
Dem Treffen voran ging eine Aussprache mit Primarärzten hochspezialisierter Bereiche, bei der es um mögliche Betreuungsangebote auf regionaler Ebene ging.