Von: luk
Bozen – „Für die über 80.000 Kinder bis 14 Jahren gibt es in Südtirol nur 63 frei wählbare Kinderärzte im öffentlichen Sanitätssystem. Diese mir von der Landesregierung auf Anfrage mitgeteilte Zahl ist sogar noch geschönt, zumal einige dieser Kinderärzte eine Teilzeitstelle innehaben und damit nicht als Vollzeiteinheit zu betrachten sind “,bemängelt der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.
„Mehrere Gebiete wie Ulten und Deutschnonsberg, ganz Wipptal, das Hochpustertal und Gadertal sind völlig ohne frei wählbaren Kinderarzt. Auch Ober- und Mittelvinschgau gilt offiziell als unterversorgt. In zahlreichen Gebieten in Südtirol gibt es nur einen Kinderarzt. Die Situation ist teilweise prekär“, so Pöder.
Die Landesregierung betont, dass auch die ärztliche Versorgung für Kinder in Zonen ohne Kinderarzt oder mit zu wenig Kinderärzten garantiert ist.
Dies sei laut Pöder aber ein schwacher Trost: „Denn in diesen Fällen übernehmen die teilweise selbst schon überlasteten Hausärzte oder andere ausgelastete Kinderärzte die Aufgabe, mit allen möglichen negativen Folgeerscheinungen oder Risiken“, unterstreicht der Abgeordnete.
„Während also fast 4.000 Kinder in Südtiroler Gebieten ohne Kinderarzt leben sind insgesamt 20.000 Kinder in Südtirol nicht durch eine ausreichende Zahl von Kinderärzten versorgt, was die Landesregierung in der Anfragebeantwortung allerdings geschickt überspielt.“ Kritisch bewertet Pöder auch die Altersangabe von null bis sechs Jahren in der Antwort auf seine Landtagsanfrage zu den Kinderärzten. „Kinderärzte sind laut geltenden Bestimmungen für Kinder bis 14 Jahren da, für ein Kind unter 14 Jahren kann man im Normalfall keinen Basisarzt wählen.“
Für Pöder ist die “prekäre Kinderärztesituation” ein Zeichen des Versagens der Landesregierung in der Sanitätspolitik der letzten Jahre.