WhatsApp-User ausspioniert

Nur wenige Opfer von Paragon-Spyware in Österreich

Freitag, 07. Februar 2025 | 14:48 Uhr

Von: apa

Die Anzahl der österreichischen Opfer der Paragon-Spähsoftware dürfte “im niedrigen einstelligen Bereich” liegen. Das teilte die österreichische Datenschutzbehörde der APA auf Anfrage mit. Laut Innenministerium ist der Angriff auf Dutzende User des Messengerdienstes WhatsApp in zahlreichen Ländern den österreichischen Verfassungsbehörden bereits bekannt.

Eine gesicherte Zahl der österreichischen Opfer sei noch nicht bekannt, derzeit gehe man davon aus, dass sich diese “im niedrigen einstelligen Bereich” bewege, so die Datenschutzbehörde. Über die Auftraggeber des Cyberangriffs wisse man vorerst ebenfalls noch nichts. Die Ermittlungen würden demnach wohl gemäß EU-Recht in einem Kooperationsverfahren der Datenschutzbehörden, unter Federführung der irischen Aufsichtsbehörde, durchgeführt. Die für die EU zuständige Niederlassung von WhatsApp befindet sich in Irland. Nach Angaben der italienischen Regierung, die kürzlich Details zu dem Angriff bekannt gab, sind allein in der EU Telefonnummern aus 14 Staaten betroffen.

Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) gehe “gemäß dem gesetzlichen Auftrag und mit den gesetzlich zur Verfügung stehenden Mitteln” gegen Cyberangriffe vor, betonte das Innenministerium in seiner Mitteilung. Derzeit sei es jedoch noch nicht möglich, nähere Informationen zu dem konkreten Vorfall zu erteilen.

Journalisten und Aktivisten mit Software “Graphite” ausspioniert

Der US-Techkonzern Meta, Eigner von WhatsApp, hatte Ende Jänner den Cyberangriff auf 90 User aus “rund zwei Dutzend Ländern” bekannt gegeben. Man habe nach der Entdeckung des Angriffs dem Hersteller Paragon Solutions umgehend eine Unterlassungsaufforderung geschickt. Später wurde bekannt, dass mit der Software “Graphite” etwa Journalisten und Aktivisten in Europa ausspioniert worden waren.

Das in Israel gegründete, heute in US-Besitz befindliche Unternehmen Paragon Solutions stellt Überwachungssoftware für staatliche Akteure her. Man arbeite jedoch ausschließlich mit demokratischen Staaten zusammen und die Nutzungsvereinbarungen erlaubten kein Ausspionieren ohne rechtliche Grundlage, ließ die Firma verlauten.

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